Pakistan Zardari als neuer Präsident vereidigt

Asif Ali Zardari ist als neuer Präsident Pakistans vereidigt worden. In einer vom Fernsehen live übertragenen Zeremonie versprach der Witwer der ermordeten Ex-Premierministerin Benazir Bhutto seinem Land Vertrauen und Loyalität. Dabei wurde er mit lauten "Bhutto lebt"-Rufen bejubelt.

Drei Wochen nach dem Rücktritt des Ex-Militärmachthabers Pervez Musharraf hat Pakistan wieder einen demokratisch gewählten Präsidenten. Der Witwer der ermordeten Oppositionsführerin Benazir Bhutto, Asif Ali Zardari, leistete am Dienstag in Islamabad seinen Amtseid. Er schwor, der südasiatischen Atommacht "ehrlich, nach seinen besten Fähigkeiten und treu" zu dienen.

Musharraf war unter dem Druck der von Zardaris Volkspartei PPP geführten Regierung zurückgetreten. Zardari war am Samstag von der Wahlversammlung aus den vier Provinzparlamenten und dem Parlament in Islamabad zum Präsidenten gewählt worden. PPP-Anhänger riefen nach der Vereidigung "Lang lebe Bhutto" und "BB (Benazir Bhutto) lebt".

Zardari wurde vom obersten Richter des Landes, Abdul Hameed Dogar, vereidigt. An der Zeremonie nahm auch der afghanische Präsident Hamid Karsai teil, der zuvor mit dem pakistanischen Premierminister Yousaf Raza Gilani zusammengekommen war. Die Beziehungen zwischen Afghanistan und Pakistan sind angespannt. Die Regierung in Kabul wirft dem pakistanischen Geheimdienst ISI vor, die Taliban zu unterstützen, um Afghanistan zu destabilisieren. Radikalislamische Aufständische verüben auch in Pakistan zunehmend Anschläge. Anhänger der Taliban und des Terrornetzes al-Kaida nutzen die pakistanischen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan als Rückzugsraum. Von dort aus greifen sie Ziele in beiden Ländern an.

Zardari ist seit dem Mord an seiner Frau Ende vergangenen Jahres, für den die damalige Musharraf-Regierung muslimische Extremisten verantwortlich machte, amtierender Vorsitzender der Volkspartei. Der 52-Jährige gilt als umstritten. Anschuldigungen gegen ihn reichen von Korruption und Geldwäsche bis hin zu Erpressung und Mord. Musharraf hatte sich 1999 unblutig an die Macht geputscht.

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DPA/AFP

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