Rund 6,8 Millionen schwedische Wahlberechtigte sind am (heutigen) Sonntag aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Umfragen zufolge liegt Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt mit seiner Mitte-rechts-Regierung klar vor Sozialdemokraten und Grünen in Führung. Geholfen haben ihm dabei populäre Steuersenkungen und solide Finanzen. Reinfeldt droht aber dennoch vielleicht sogar der Verlust der Mehrheit, wenn eine kleine Partei vom rechten Rand den Einzug ins Parlament schafft, die mit einer einwandererfeindlichen Haltung zuletzt immer mehr Zulauf fand. In seiner Abschlusskundgebung am Samstag in Göteborg griff er die Schweden-Demokraten daher direkt an: "Wer Schweden liebt, stimmt nicht für die Schweden-Demokraten."
Rund 14 Prozent der 9,4 Millionen Einwohner Schwedens sind Einwanderer. Die meisten stammen aus Finnland, gefolgt von Irak, dem ehemaligen Jugoslawien und Polen.
Die am Samstag veröffentlichten Umfragen deuteten daraufhin, dass Reinfeldt wieder mit einer Mehrheit rechnen kann. Allerdings würde schon eine kleine Verschiebung ausreichen, um ein Patt im Parlament zu schaffen, was unter Umständen dazu führen könnte, dass die nächste Regierung auf die Stimmen der rechten Schweden-Demokraten angewiesen ist. Einer Umfrage des Instituts Sifo zufolge kommt der Mitte-rechts-Block auf 183 Mandate im 349 Sitze zählenden Parlament, auf die rot-grüne Opposition würden 166 Sitze entfallen. Die Schweden-Demokraten schaffen es demnach nicht über die Vier-Prozent-Hürde. In einer anderen Umfrage des Instituts Synovate kommen die Schweden-Demokraten hingegen auf 5,9 Prozent und 21 Sitze. Reinfeldt hätte demnach nur eine Mehrheit von einer Stimme.