Präsidentschaftswahlen Saakaschwili erklärt sich zum Wahlsieger in Georgien

Der Sieger der Präsidentschaftswahlen in Georgien heißt Michail Saakaschwili - nach eigenen Angaben. Als Erstes kündigte er den Aufbau freundschaftlicher Beziehungen zu Russland an.

Der gewählte georgische Präsident Michail Saakaschwili hat den Aufbau freundschaftlicher Beziehungen zu Russland angekündigt. Gleichzeitig wolle sich Georgien in die europäischen und transatlantischen Strukturen integrieren, sagte Saakaschwili nach seinem Wahlsieg am Sonntagabend in Tiflis vor Journalisten. Die zentrale Wahlleitung kündigte für Montagmorgen Auszählungsergebnisse der Wahl an. Nach Wählerbefragungen hatten die Georgier Saakaschwili mit etwa 85 Prozent der Stimmen zum Nachfolger des gestürzten Präsidenten Eduard Schewardnadse gewählt.

Gegen Korruption, für ein gutes Verhältnis zu Russland

"Wir haben unsere gesetzmäßigen Interessen genauso wie Russland, deshalb denke ich, dass wir uns verständigen können", sagte Saakaschwili. Er wolle mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Lösung des seit zwölf Jahren schwelenden Konflikts um die abtrünnige Region Abschasien finden. Innenpolitisch kündigte Saakaschwili eine Reihe von Gesetzen zur Bekämpfung der Korruption an.

Die Präsidentenwahl ist nach Einschätzung internationaler Beobachter fairer und freier durchgeführt worden als frühere Wahlen. Die neue Führung des Landes bemühe sich um die Durchsetzung demokratischer Standards, sagte der Exekutivsekretär der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), Juri Jarow, am Montag in Tiflis. Nach Wählerumfragen liegt der Oppositionsführer Michail Saakaschwili uneinholbar vorn. Selbst der von Saakaschwili Ende November gestürzte Präsident Eduard Schewardnadse hatte für den früheren Justizminister gestimmt.

Bei der Wahl am Sonntag war es zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen. Eine Beobachtergruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wollte am Montagnachmittag ihr Fazit zur Wahl ziehen.

Warten aufs Wahlergebnis

Ein vorläufiges Endergebnis ließ im Tagesverlauf weiter auf sich warten. "Wir haben noch keine Angaben, wie viel Stimmen jeder einzelne Kandidat bekommen hat", sagte Wahlleiter Surab Tschiaberaschwili. Die bisherige Übergangspräsidentin Nino Burdschanadse wollte am Montag den Termin für die teilweise Nachwahl zum Parlament nach den massiven Wahlfälschungen Anfang November bekannt geben.

DPA