Premierminister Gordon Brown hat am Dienstag in London offiziell den Termin für die Parlamentswahl am 6. Mai verkündet. Dabei bat er die Königin um die Auflösung des Parlaments und eröffnete somit den Wahlkampf. Seit Monaten war um den Termin für die Unterhaus-Wahl spekuliert worden, den der Premier in Großbritannien selbst festlegen darf. Der Ausgang der Wahl ist dabei so ungewiss wie seit langem nicht mehr. Im Mittelpunkt des Wahlkampfes steht die Wirtschaftskrise, die die Briten besonders hart getroffen hat.
Nun wird ein äußerst spannendes Rennen erwartet, das die Herrschaft der sozialdemokratischen Labour-Partei nach 13 Jahren beenden könnte. Doch während Browns Partei in Umfragen über Monate hinweg bis zu 20 Prozentpunkte hinter den konservativen Tories lag, überraschte die Partei zuletzt mit einer Aufholjagd. Es ist auch möglich, dass beide großen Parteien keine Mehrheit bekommen und somit eine Koalition mit einer dritten Partei bilden müssen.
Brown hatte das Amt in der Downing Street im Juni 2007 von seinem Vorgänger Tony Blair übernommen. Dabei war er aber nicht vom Volk gewählt worden, was ihm seine Kritiker stets angekreidet hatten. Der Wahltag ist ein Donnerstag, der Tag, an dem in Großbritannien traditionell Kommunal- und Parlamentswahlen stattfinden.