Machthaber unter sich Wladimir Putin und Kim Jong Un treffen an Russlands neuem Weltraumbahnhof aufeinander

Kim Jong un im Nachbarland: Russland wird Nordkorea laut Putin beim Bau von Satelliten helfen
Im Video: Putin - Russland wird Nordkorea beim Bau von Satelliten helfen




Der russische Präsident Wladimir Putin hat den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un am Mittwoch im Raumfahrtzentrum Wostotschny empfangen und seinem Gast Unterstützung beim Bau von Satelliten zugesichert. Kim zeige großes Interesse an russischer Raketentechnik, sagte Putin. Bei den Gesprächen dürften es auch um militärische Themen gehen. Man werden alle diese Themen besprechen, antwortete Putin auf eine Frage nach einer militärisch-technischen Zusammenarbeit beider Staaten. Ein zentrales Thema der Beratungen dürften nordkoreanische Waffenlieferungen an Russland für dessen Krieg in der Ukraine sein. Pjöngjang könnte Artilleriemunition und Panzerabwehrraketen liefern. Im Gegenzug dafür könnte das weitgehend abgeschottete Land moderne Technik für Satelliten und Atom-U-Boote erhalten. Auch Lebensmittel könnte Russland dem armen Nachbarland liefern. Kim dankte Putin für die Einladung und den warmen Empfang. Kim war am Dienstag mit dem Zug in Russland angekommen. Zunächst war allerdings offengeblieben, wann und wo die beiden sich treffen würden.
Das erste Mal seit 2019 treffen sich Putin und Kim wieder in Russland. Bei ihren Gesprächen auf dem Weltraumbahnhof Baikonur geht es um Raketentechnik. Vermutet wird aber auch, dass die beiden Staatschefs Waffengeschäfte besprechen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Medienangaben den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny in Russlands Fernem Osten empfangen. Die beiden Staatsführer hätten sich die Startrampe angeschaut und sich mit der Montage einer Trägerrakete vom Typ "Angara" bekannt gemacht, teilte die Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch mit.

Der Weltraumbahnhof Wostotschny liegt im Gebiet Amur rund 100 Kilometer von der Grenze zu China entfernt. Wostotschny gilt als Ergänzung des von Moskau gepachteten Kosmodroms Baikonur in Kasachstan. Der Weltraumbahnhof soll Russlands Abhängigkeit von Kasachstan in der Raumfahrt verringern.

Putin und Kim: Raketentechnik gegen Waffen und Munition? 

"Der Führer der Demokratischen Volksrepublik Korea zeigt großes Interesse an der Raketentechnik, sie versuchen auch die Weltraumtechnik zu entwickeln", begründete Putin den gewählten Treffpunkt. Medienberichten zufolge stellte der nordkoreanische Machthaber während der Besichtigung viele Fragen zum russischen Raketenprogramm. Begleitet wurde Kim demnach von einer größeren Militärdelegation.

Nordkorea versucht seit Jahren, ein eigenes Atom- und Raketenprogramm zu entwickeln. Inzwischen hat Pjöngjang eigenen Angaben zufolge mehrere erfolgreiche Atomwaffen- und Raketentests gemacht.

Es wird erwartet, dass Putin und Kim während ihres Treffens auch über eine Verstärkung der militärischen Zusammenarbeit reden. Nordkorea gilt als potenzieller Lieferant von Waffen und Munition für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Als Gegenleistung könnte Moskau Raketentechnologien an den Nachbarn übergeben. Es ist die erste Visite Kims seit 2019 in Russland.

DPA
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