"Jetzt ist es kein Geheimnis mehr" 40-mal so groß wie Monaco: Russischer Protzpalast soll Putins ehemaligem Judopartner gehören

Das Anwesen erstreckt sich über eine Fläche, die rund 40-mal so groß sein soll wie Monaco
Das Anwesen erstreckt sich über eine Fläche, die rund 40-mal so groß sein soll wie Monaco
Das Video von Putins angeblichem Palast sorgte für Aufsehen in Russland. Der Kreml bestritt, dass das Anwesen dem Präsidenten gehöre. Nun meldete sich der Besitzer.

Marmor und Gold, wohin man auch schaut: Vor knapp zwei Wochen veröffentlichte der russische Oppositionellen Alexej Nawalny gemeinsam mit seiner Anti-Korruptions-Stiftung ein Video, welches den angeblichen Palast von Wladimir Putin zeigt. In spektakulären Drohnenaufnahmen ist ein riesiges, protziges Anwesen zu sehen, welches beinahe vierzigmal so groß sein soll wie das Fürstentum Monaco und direkt an der Küste des Schwarzen Meeres liegt.

Das Video wurde ein großer Erfolg auf Youtube und verzeichnet mittlerweile mehr als 100 Millionen Abrufe. In dem Film wirft der Oppositionelle dem Kremlchef Wladimir Putin vor, sich für 100 Milliarden Rubel (umgerechnet 1,1 Milliarden Euro) ein "Königreich" gebaut zu haben.

Putin hatte kurz nach der Veröffentlichung des Videos bestritten, dass das Anwesen ihm oder seinen engen Verwandten gehöre. Stattdessen erklärte der Kreml einen Unternehmer zum Eigentümer, ohne jedoch konkrete Namen zu nennen.

Rotenberg meldet sich zu Wort

Nun hat sich der vermeintliche Besitzer gemeldet: Der Oligarch Arkadi Rotenberg behauptet in einem Video, welches in einem Kreml-freundlichen Telegram-Kanal veröffentlicht wurde, ihm gehöre das Pracht-Anwesen in Südrussland. "Jetzt ist es kein Geheimnis mehr." Es sei eine ziemlich komplizierte Anlage, es habe eine Menge Gläubiger gegeben, "und ich habe es geschafft, der Begünstigte zu werden." Wie viel er für den Palast bezahlte und wie er ihn finanzierte, gab er jedoch nicht bekannt.

Der Geschäftsmann Rotenberg gilt als enger Vertrauter und ehemalige Judopartner von Wladimir Putin. Zugleich ist der 69-Jährige einer der reichsten Menschen Russlands. Seit der Annexion der Krim im Frühjahr 2014 befindet sich Rotenberg in den USA und anderen westlichen Staaten auf einer schwarzen Liste.

Rotenberg schwärmt von dem Palast: "Dies ist ein Geschenk des Himmels. Der Ort ist wunderschön.“ Auf die Frage, warum er sich erst jetzt zu Wort gemeldet habe, entgegnete er: "Es gibt ja ohnehin schon Sanktionen gegen mich." Rotenbergs Presse-Team erklärte anschließend der russischen Agentur Interfax, dass der Palast zu einem Hotel umgebaut werde. Die Bauarbeiten würden sich jedoch noch einige Jahren hinziehen.

Proteste in Russland

Nawalny, der das Video veröffentlichte, wurde am 18. Januar für 30 Tage in Untersuchungshaft genommen, weil er gegen die Bewährungsauflagen verstoßen haben soll. Er bestreitet dies und behauptet, die Auflagen seien erfunden. Nun drohen ihm Jahre im Gefängnis. Nawalny wurde verhaftet, nachdem er von Deutschland zurück nach Moskau geflogen war, wo er sich im vergangenen August von einer Nervengasvergiftung erholt hatte.

Nach Nawalnys Verhaftung schlossen sich am vergangenen Wochenende Tausende von Menschen in ganz Russland nicht genehmigten Protesten an, um den Kreml aufzufordern, ihn aus dem Gefängnis zu entlassen. An diesem Sonntag gibt es weitere Proteste im gesamten Land. Die Behörden haben die Kundgebungen bereits für illegal erklärt und angekündigt, diese aufzulösen.

cf