Reise nach Berlin Hollandes Flugzeug vom Blitz getroffen

Wegen eines Unwetters hat der neue französische Präsident François Hollande seinen Flug nach Berlin abgebrochen. Er musste nach Paris zurückkehren - vorübergehend.

Der erste Besuch des neuen französischen Präsidenten François Hollande bei Kanzlerin Angela Merkel startet wegen eines Unwetters mit Verzögerung. Das Flugzeug des Präsidenten ist auf dem Weg nach Berlin von einem Blitz getroffen worden und musste zurück nach Paris fliegen, berichtete der französische TV-Sender BFM am Dienstagabend.

Hollande kommt dennoch - eine Stunde später

Die Piloten des dreistrahligen Falcon-Jets entschlossen sich aus Sicherheitsgründen zu einer Umkehr. Hollande wechselte das Flugzeug und machte sich wieder auf den Weg nach Berlin. Dort landere er um 19.15 Uhr, knapp eine Stunde später als geplant.

Die Insassen moderner Flugzeuge sind in der Regel nach dem Prinzip des Faraday'schen Käfigs ähnlich wie Autofahrer vor Gefahren durch Blitzschläge sicher. Allerdings können Blitze die Elektronik der Bordinstrumente beeinträchtigen. Der Militärstützpunkt Villacoublay wird in der Regel von Regierungsdelegationen als Start- und Landeplatz genutzt.

Kein gutes Wetter zur Amtseinführung

Regen und Unwetter hatten schon am Mittag Hollandes Amtseinführung durchkreuzt. Ausgerechnet beim Abspielen der Nationalhymne nach der Zeremonie im Elysée-Palast setzte der erste Platzregen ein. Der zweite Schauer folgte dann, als der neue Staatschef im silbergrauen Mittelklasse-Citroën stehend die Pariser Champs-Elysées entlangfuhr. Doch unverdrossen lächelnd winkte der bis auf die Haut durchnässte Präsident mit verschmierter Brille den wenigen Zuschauern zu, die trotz des schlechten Wetters am Straßenrand standen. "Von diesem Augenblick an verkörpern Sie Frankreich", hatte der Präsident des Verfassungsrates, Jean-Louis Debré, Hollande kurz zuvor bei der Amtseinführung mit auf den Weg gegeben. Und so war das Bild des Staatschefs, der trotz des schlechten Wetters Haltung bewahrte, auch ein Signal an das Land, angesichts der Probleme nicht aufzugeben.

DPA
jar/swd/DPA/AFP