Syrien-Konflikt UN prüft Video über Hinrichtungen

Haben syrische Rebellen Kriegsverbrechen begangen? Das will die UN herausfinden und überprüft deshalb ein Video, das die Hinrichtung syrischer Soldaten zeigt.

UN-Experten prüfen die Echtheit von Videoaufnahmen, die anscheinend die Erschießung gefangener Soldaten durch Rebellen in #link;http://www.stern.de/politik/ausland/syrien-90262489t.de; Syrien# zeigen. "Wie bei anderen solchen Videos ist es schwierig, sie unmittelbar zu verifizieren", sagte der Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Rupert Colville, am Freitag in Genf. "Wir müssen dies sorgfältig prüfen."

Nach Angaben der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter, die das Video am Donnerstag veröffentlichte, zeigt es, wie Angehörige einer Rebelleneinheit in der syrischen Provinz Idlib mehrere gefangene Soldaten erschießen. Es sei nach einem Angriff bewaffneter Regimegegner auf einen Kontrollpunkt von Regierungstruppen nahe der Ortschaft Sarakib aufgenommen worden.

"Sehr wahrscheinlich ein Kriegsverbrechen"

Das Video könne tatsächlich Hinrichtungen im Schnellverfahren dokumentieren, wie sie zuletzt öfter verübt worden seien, so Colville. Dahinter stünden Oppositionskräften oder mit ihnen verbündete Milizen wie dieSchabiha. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte rufe erneut alle am Syrien-Konflikt beteiligten Seiten auf, das internationale Menschenrecht zu respektieren. Wer derartige Verbrechen begehe, müsse mit Strafe rechnen. "Es haben sich viele Beweise dafür angesammelt, vielleicht gehört auch dieses Video dazu."

Die gezeigte Erschießung syrischer Soldaten durch mutmaßliche Rebellen ist nach Einschätzung der Vereinten Nationen "sehr wahrscheinlich ein Kriegsverbrechen". Es sei zwar "schwer zu überprüfen, wer beteiligt ist", sagte ein Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Genf. Wahrscheinlich gebe es aber "einmal mehr" ein Kriegsverbrechen im Syrien-Konflikt. Die Opposition erklärte, bei den Getöteten handele es sich um 28 Soldaten der Regierung.

DPA
steh/AFP/DPA