Die saudi-arabische Polizei hat den Extremisten Faris Al-Sahrani nach Angaben des Innenministeriums am Donnerstag in der südlichen Provinz Abha festgenommen. Al Sahrani sei zusammen mit einer weiteren Person gefasst worden, meldete die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur unter Berufung auf das Innenministerium. Die Festnahme sei kampflos erfolgt, die Verdächtigen seien nicht dazu gekommen, ihre Waffen zu benutzen.
Gruppe soll für Anschläge verantwortlich sein
Laut einem Bericht des Fernsehsenders Al Arabija vom Donnerstagabend erfolgte der Zugriff in der Stadt Abha rund 800 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Riad. Der Geistliche sei "einer der Köpfe des Aufruhrs" hieß es in einer Erklärung des Ministeriums, die im staatlichen Fernsehen verlesen wurde. Er habe sich in einem Cafe widerstandslos festnehmen lassen, erfuhr Reuters aus Sicherheitskreisen.
Al-Sahrani gehört zu den 26 meistgesuchten Extremisten in Saudi-Arabien, die Verbindungen zur Al-Kaida-Organisation von Osama bin Laden haben sollen. Zwölf von ihnen sind weiter untergetaucht. Die Extremisten sollen für eine Serie von Anschlägen in dem Königreich verantwortlich sein.
Al-Kaida-Führer unter Festgenommenen in Großbritannien
Unterdessen stellt sich heraus, dass sich unter den in Großbritannien gefassten Terrorverdächtigen nach Verlautbarungen aus Londoner Regierungskreisen ein ranghohes Mitglied des Terrornetzwerks Al Kaida befindet. Ein Gewährsmann erklärte am Donnerstagabend ferner, es bestehe ein eindeutiger Zusammenhang mit den jüngsten Festnahmen in Pakistan sowie am Dienstag in Großbritannien und den Terrorwarnungen in den USA vom Sonntag. Bislang haben sich die Behörden nicht offiziell zu einem solchen Zusammenhang geäußert.
Bei besagtem Al-Kaida-Funktionär handelt es sich dem Vernehmen nach um Abu Eisa al Hindi, auch bekannt als Abu Mussa al Hindi. Er soll die Zusammenstellung der Dokumente in Auftrag gegeben haben, die zu den jüngsten Terrorwarnungen in den USA führten. Diese Informationen über geplante Anschläge auf fünf führende Finanzinstitute in Washington, New York und Newark wurden wiederum auf in Pakistan beschlagnahmten Computern sichergestellt.
Zudem sei ein von den USA gesuchter britischer Terrorverdächtiger in Großbritannien festgenommen worden. Wie der britische Sender BBC berichtete, wird der 30 Jahre alte Babar Ahmad beschuldigt zu Spenden für Terroranschläge in Tschetschenien und Afghanistan aufgerufen zu haben.
Razzia in US-Moschee
Im Rahmen ihrer verschärften Anti-Terror- Ermittlungen hat die US-Polizei in Albany im Bundesstaat New York bei der Razzia in einer Moschee zwei Männer festgenommen. Die Polizei gab zunächst keine weiteren Einzelheiten bekannt. Die Moschee sei seit geraumer Zeit beobachtet worden, berichteten US-Medien.
Die US-Behörden haben nach Informationen des Senders CNN zudem Besorgnis erregende Kontakte zwischen Al-Kaida-Mitgliedern in Pakistan und Sympathisanten in den USA aufgedeckt. Noch in jüngster Zeit hätten derartige Verbindungen in die USA und auch nach Großbritannien bestanden, berichtete der Sender unter Berufung auf amerikanische und pakistanische Regierungsbeamte.
Polizei richtet viele Kontrollpunkte ein
Heimatschutzminister Tom Ridge wollte die Angaben so nicht bestätigen. Es werde allen Hinweisen auf solche Verbindungen rigoros nachgegangen, sagte er dem Sender. Die "New York Times" hatte am Mittwoch einen Regierungsbeamten mit den Worten zitiert, es gebe wenig Zweifel daran, dass "Al Kaida sich in Richtung der Ausführungsphase hier in unserer Heimat bewegt".
In Washington kündigte die Polizei unterdessen die Einrichtung weiterer Kontrollpunkte im Stadtzentrum an. So sollen vor allem um das Gebäude der Notenbank herum an Straßensperren Lastwagen überprüft werden. Auch in der Nähe des Kapitols, in dem die beiden Parlamentskammern tagen, wurden neue Kontrollpunkte eingerichtet. An der amerikanischen Botschaft in Neu Delhi wurde am Donnerstag die Alarmbereitschaft erhöht. Dies gehe auf neue Erkenntnisse aus den USA zurück, dass auf die Botschaft möglicherweise ein Anschlag verübt werden solle, teilte die Polizei in Neu Delhi mit.
Reuters, AP, DPA