Die Bundesregierung hat die Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine genehmigt. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums bestätigte der Nachrichtenagentur DPA einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Welt".
Demnach sollen die ukrainischen Streitkräfte 56 Panzerkampfwagen des Typs "PbV-501" (früher "BMP-1")erhalten. Die Fahrzeuge stammen ursprünglich aus den Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR und sind mit der Deutschen Einheit zunächst in den Besitz der Bundeswehr gelangt.
Schützenpanzer sollen an Ukraine gehen
Über die schwedische Armee seien die Schützenpanzer dann an eine Firma in Tschechien gelangt, so die "Welt". Das Unternehmen wolle die Panzer nun an die ukrainische Armee verkaufen, benötige dafür jedoch die nun erfolgte Genehmigung der Bundesregierung. 2019 habe die Regierung unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den selben Handel abgelehnt, heißt es dem Bericht. Die Begründung damals: Der Dialog mit Russland sollte nicht gefährdet werden.
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Bislang hatte die neue Ampel-Regierung unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) die Belieferung der Ukraine mit Panzern abgelehnt. Die jüngste Entscheidung ist damit eine weitere Wende in der Sicherheitspolitik der Bundesregierung in dem Ukraine-Krieg.
Das Schützenpanzer-Modell wurde in den 1960er Jahren entwickelt und gehörte zur Standardausrüstung der Armeen des Warschauer Paktes. Es ist als Amphibienkettenfahrzeug schwimmfähig und mit Kanonen sowie Maschinengewehren ausgerüstet. Insgesamt wurden im Lauf der Jahrzehnte fast 17.000 Exemplare hergestellt.
Bis die "PbV-501"/"BMP-1" in der Ukraine eintreffen und einsatzbar sind, wird es laut "Welt" noch einige Wochen dauern, da diese zunächst ertüchtigt werden müssten.
Hinweis der Redaktion: In einer ersten Version des Artikels war die Rede von bis zu 58 Schützenpanzern, die an die Ukraine geliefert werden sollen. Tatsächlich sind es 56. Wir haben die Angabe korrigiert.
Quellen: "Welt", Nachrichtenagentur DPA