Am 24. Februar 2022 begann, was viele nicht mehr für möglich gehalten hatten: Russlands Präsident Wladimir Putin befahl seinen Streitkräften, die Ukraine anzugreifen und entfesselte Mitten in Europa einen Krieg, wie es ihn dort seit 1945 nicht mehr gegeben hatte. Die Invasion startete in den frühen Morgenstunden mit Luft- und Raketenangriffen. Einen "militärischen Spezialeinsatz" zur "Entnazifizierung" der Ukraine und zum Schutz der dortigen russischsprachigen Bewohner nannte Putin den Überfall höhnisch und geschichtsverdrehend.
100 Tage ist es jetzt her, seit Russland die europäische Friedensordnung mit brutaler Gewalt zerschmetterte. Niemand weiß, wie viele Mütter und Väter seither ihre Kinder verloren haben, wie viele Kinder ihre Eltern und Geschwister, wie viele Menschen ihre Wohnungen, Häuser und Arbeitsplätze. Oder wie viele Schulen und Kindergärten in Schutt und Asche gelegt wurden, wie viele Krankenhäuser und Altenheime, wie viele Fabriken und Unternehmen — und wie viele Träume.
4169 Zivilisten wurden nach Zählung des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte seit dem Beginn der russischen Invasion bis einschließlich 1. Juni getötet und 4982 verletzt. Davon waren 1569 Männer, 1034 Frauen, 98 Mädchen und 100 Jungen, sowie 69 Kinder und 1279 Erwachsene mit unbekanntem Geschlecht. Das Kommissariat geht aber davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher sind.
Doch das unmenschliche Leid, das Putin mit seinem Angriff auf den Nachbarn über die Menschen in der Ukraine gebracht hat, lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken. Nicht einmal Worte können wirklich begreiflich machen, was die alltägliche Gegenwart von Tod, Zerstörung und Angst für diejenigen, die sie miterleben müssen, mit sich bringt. Aber Bilder sagen mehr als 1000 Worte, heißt es. Und vielleicht können die Bilder dieser Fotostrecke Ihnen ein klein wenig vermitteln, was 100 Tage Krieg in der Ukraine bedeuten.