Im Ukraine-Konflikt spitzt sich die Lage zwischen Russland und dem Westen weiter zu. In den sozialen Medien verursachen zahlreiche Videos, die russische Truppenbewegungen zeigen sollen, Angst und Unruhe. Verifikations-Experten des stern nehmen die Clips genau unter die Lupe. Ein Faktencheck.
stern-Faktencheck
Ukraine-Konflikt Panzer und Konvois – Social-Media-Videos zeigen russische Truppenbewegungen

Der Ukraine-Konflikt zwischen Russland und dem Westen spitzt sich weiter zu.
In den sozialen Medien verursachen zahlreiche Videos, die russische Truppenbewegungen zeigen sollen, Sorgen und Unruhe. Westliche Regierungen befürchten einen Angriff auf die Ukraine. Russland weist diese Befürchtungen zurück.
Doch entstehen die Videos tatsächlich im Rahmen des aktuellen Konfliktes und stammen sie wirklich aus Russland?
Verifikations-Experten des stern nehmen Clips genau unter die Lupe.
Dieses Video zeigt Panzer in Belarus, in der Nähe der Grenze zur Ukraine.
Weitere Aufnahmen zeigen ebenfalls Panzer in der Nähe der Grenze. Eine Überprüfung ergibt, dass beide Clips offenbar im Rahmen der aktuellen Ereignisse entstanden sind. Twitter-Nutzer posten Beiträge, die bei der Verifikation der Clips helfen.
Dieses Video von Militärfahrzeugen und Panzern stammt ebenfalls aus Belarus und wird in der Nähe der Ukraine aufgenommen.
Ein weiteres Video, das Panzer auf einem Zug zeigt, stammt aus einem Vorort von Slatoust. Alles deutet darauf hin, dass das Video vergangene Woche aufgenommen wurde.
Diese Aufnahmen entstehen in der russischen Hauptstadt Moskau. Der Clip stammt ebenfalls aus dem Januar 2022.
Russland führt gemeinsam mit Belarus ein Manöver in der Nähe der belarussischen Grenzen zur Ukraine durch. In der ersten Phase bis zum 9. Februar werden Truppen in das Gebiet verlegt. In den folgenden zehn Tagen, der zweiten Phase, wird dann das eigentliche Manöver abgehalten.
Ob es sich bei den Videos ausschließlich um die Vorbereitungen für diese Militärübung handelt, lässt sich anhand der Videos nicht feststellen. Doch die Clips machen deutlich, dass im Januar 2022 Truppen in Russland und Belarus verlegt worden sind.
Wie untersuchen wir in der Redaktion Videos auf Manipulation? Dabei ist ein Blick auf die Details wichtig. Die Einzelbilder eines Videos verraten oft, ob ein Video bearbeitet wurde. Wir schauen uns Bild für Bild genau an und vergrößern einzelne Ausschnitte. Indizien für einen Fake sind zum Beispiel: fehlende Bewegungsunschärfe, unnatürlicher Schattenwurf oder Schnittfehler. Beim stern gilt generell: Seriosität vor Schnelligkeit. Wir checken Fakten und Material immer gründlich gegen, bevor wir sie veröffentlichen. Dafür arbeiten wir mit dem redaktionsübergreifenden "Team Verifikation" zusammen mit RTL, NTV, RTL2, Radio NRW.