Russischen Truppen droht Einkesselung Laut Angaben aus Kiew: Ukrainische Armee erobert strategisch wichtige Stadt Kupjansk

Ukrainische Armee: 20 Ortschaften in der Region Charkiw zurückerobert
Eine ukrainische Artillerieeinheit schießt mit einem 2S7-Pion, einem selbstfahrenden Geschütz, auf eine Position in der Nähe einer Frontlinie in der Region Charkiw (Archivbild)
© Ihor Thachev / AFP
Die ukrainischen Streitkräfte machen offenbar weiter Boden gut. Medienberichten zufolge sollen sie die strategisch wichtige Stadt Kupjansk eingenommen haben. Es kursiert ein Foto, das ukrainische Soldaten im Stadtzentrum zeigen soll.

Mehr als ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge die strategisch wichtige Stadt Kupjansk im östlichen Gebiet Charkiw zurückerobert. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU veröffentlichte am Samstag auf Telegram Fotos, die eigene Einheiten in der bislang von Russland besetzten Kleinstadt zeigen sollen. "Wir werden unser Land bis auf den letzten Zentimeter befreien!", heißt es dazu. Zuvor hatten bereits ukrainische Medien die Rückeroberung von Kupjansk gefeiert und ein Foto von Soldaten veröffentlicht, die die ukrainische Flagge halten.

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Kubjansk: wichtiger Knotenpunkt für russische Armee

Die Kleinstadt Kupjansk ist wegen ihres direkten Bahnanschlusses an Russland als Verkehrsknotenpunkt wichtig für die Versorgung des gesamten russischen Truppenverbands um das südwestlich gelegene Isjum. Durch den Vorstoß der Ukrainer droht dort nun mehr als 10.000 russischen Soldaten die Einkesselung. Informationen in sozialen Netzwerken, die Russen seien bereits aus Isjum geflohen, konnten zunächst ebenfalls nicht überprüft werden.

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Auch mithilfe westlicher Waffen hat die ukrainische Armee vor einigen Wochen mit einer Gegenoffensive begonnen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach zuletzt von mehr als 30 zurückeroberten Siedlungen in der Region Charkiw. Die russischen Besatzer wiederum kündigten schon vor Tagen die Evakuierung von Zivilisten aus mehreren Orten – darunter Kupjansk und Isjum – an. Viele internationale Militärexperten sehen Russlands Armee, die vor mehr als sechs Monaten in die Ukraine einmarschiert ist, angesichts der jüngsten Gebietsverluste in einer schweren Krise.

Britischer Geheimdienst: Ukrainische Truppen überrumpeln russische Verbände

Mit ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen im Nordosten des Landes nach britischen Informationen die russischen Kräfte überrumpelt. Die ukrainischen Speerspitzen seien mittlerweile auf enger Front bis zu 50 Kilometer weit in bisher russische besetztes Gebiet vorgestoßen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Das deckt sich mit Angaben der Ukraine aus den vergangenen Tagen. In dem Gebiet seien nur wenige russische Truppen versammelt gewesen, hieß es weiter. "Die russischen Kräfte wurden offenbar überrascht".

DPA
yks