Kiew rechnet für dieses Jahr nicht mehr mit F-16 +++ 45.000 Einwohner Moskaus kämpfen in der Ukraine +++ Selenskyj betont Bedeutung von Drohnen für die Verteidigung +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 540. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Rune Weichert
Deutschland hat weitere Militärgüter an die Ukraine geliefert. Die ukrainische Armee erhielt unter anderem zwei zusätzliche Iris-T-Flugabwehrsysteme, wie aus der aktualisierten Liste der Waffenlieferungen an Kiew hervorging. Dabei handelt es sich um Startgeräte für Raketen mit kürzerer Reichweite. Zudem erhielt die ukrainische Armee den Angaben zufolge zehn Bodenüberwachungsradare und mehr als 4000 Schuss Nebelmunition. Deutschland lieferte außerdem weitere Schwerlastsattelzüge samt Auflieger sowie mehrere Wechselladersysteme.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Rune Weichert
Beim Umfliegen von Gewittern sind drei russische Passagierflugzeuge mit Ausnahmegenehmigung in den Luftraum von Finnland und Estland ausgewichen. Die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija bedankt sich in einer Mitteilung für die Hilfe der EU-Nachbarländer. Die EU hat ihren Luftraum eigentlich im Zuge von Sanktionen wegen Moskaus Krieg in der Ukraine für russische Maschinen gesperrt. Den Angaben nach ging es um drei Flüge der russischen Gesellschaften Rossija, Ural Airlines und Nordwind von oder nach Kaliningrad an der Ostsee am Mittwoch.
Auf der Route in die Exklave Kaliningrad müssen russische Piloten wegen der Sperrung des EU-Luftraums einen Umweg über die Ostsee fliegen. Über dem Finnischen Meerbusen gibt es nur einen schmalen Korridor von internationalem Luftraum zwischen Finnland im Norden und Estland im Süden. Die finnische Verkehrsbehörde Fintraffic bestätigte die Ausnahmegenehmigungen. Wegen der Gewitter seien die Flugzeuge gezwungen gewesen, von den geplanten Routen abzuweichen, sagt Sprecherin Leena Huhtamaa nach Angaben des Rundfunks Yle. Russische und belarussische Flugzeuge dürften finnischen Luftraum nur im Notfall nutzen; dazu zähle das Umfliegen einer gefährlichen Wetterlage. Estland habe das Ausweichmanöver erlaubt, meldet der Rundfunk in der Hauptstadt Tallinn ohne weitere Details.
Auf der Route in die Exklave Kaliningrad müssen russische Piloten wegen der Sperrung des EU-Luftraums einen Umweg über die Ostsee fliegen. Über dem Finnischen Meerbusen gibt es nur einen schmalen Korridor von internationalem Luftraum zwischen Finnland im Norden und Estland im Süden. Die finnische Verkehrsbehörde Fintraffic bestätigte die Ausnahmegenehmigungen. Wegen der Gewitter seien die Flugzeuge gezwungen gewesen, von den geplanten Routen abzuweichen, sagt Sprecherin Leena Huhtamaa nach Angaben des Rundfunks Yle. Russische und belarussische Flugzeuge dürften finnischen Luftraum nur im Notfall nutzen; dazu zähle das Umfliegen einer gefährlichen Wetterlage. Estland habe das Ausweichmanöver erlaubt, meldet der Rundfunk in der Hauptstadt Tallinn ohne weitere Details.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Deutscher Frachter aus Odesse in Istanbul erwartet
Thomas Krause
Das als erster Frachter seit Mitte Juli aus dem Hafen von Odessa ausgelaufene Schiff "Joseph Schulte" ist nach Angaben der Reederei auf dem Weg nach Istanbul. Das unter der Flagge Hongkongs fahrende Schiff habe ukrainische Gewässer verlassen und werde "voraussichtlich heute Abend" in Istanbul eintreffen, erklärte ein Sprecher der Hamburger Schulte Group.
Die "Joseph Schulte" nutzt einen vor knapp einer Woche von der Ukraine eröffneten Seeweg für Handelsschiffe. Der ukrainische Verkehrsminister Oleksandr Kubrakow erklärte, die neue Route werde "in erster Linie" genutzt, um Schiffen die Ausfahrt zu ermöglichen, die sich bereits im Februar 2022, zum Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, in Häfen befunden hätten.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Deutschland liefert Ukraine mehr Flugabwehrsysteme
Thomas Krause
Deutschland hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Militärgüter geliefert, darunter zwei Startgeräte der Kurzstreckenvariante des Flugabwehrsystems Iris-T. Weiter wurden zehn Bodenüberwachungsradare des Typs GO12 und mehr als viertausend Nebelgranaten im Nato-Kaliber von 155 Millimeter in die Ukraine geschickt. Das geht aus der Liste der Bundesregierung zu den Militärhilfen hervor, die gerade aktualisiert wurde.
Die ukrainische Logistik wird mit vier Schwerlastern und zugehörigen Aufliegern sowie acht Wechselladersystemen gestärkt. Allein 2023 soll sich damit die militärische Unterstützung auf rund 5,4 Milliarden Euro belaufen. Deutschland ist nach den USA einer der militärischen Hauptunterstützer des osteuropäischen Landes.
"Großen Dank unseren Partner für die Iris. Der Himmel wird nun sicherer sein", schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, in sozialen Netzwerken. Die deutsche Neuentwicklung Iris-T ist in der Bundeswehr noch nicht im Einsatz, hat sich aber in der Flugabwehr der Ukraine schon sehr bewährt.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Rune Weichert
Gut drei Wochen nach ihrer umstrittenen Disqualifikation bei der Fecht-WM erklärt die Ukrainerin Olha Charlan noch einmal ihre Beweggründe für den verweigerten Handschlag mit der Russin Anna Smirnowa. "Ich habe am Tag vor dem Kampf mit meiner Familie telefoniert. Sie waren im Schutzkeller und ich sollte am nächsten Tag gegen eine Russin fechten. Wie soll ich ihr die Hand geben", sagt die 32 Jahre alte Ukrainerin in einem ARD-Beitrag. Man können sie nicht zum Handschlag zwingen, "ich will das nicht", sagt sie. Ihre Heimatstadt Mykolajiw im Süden der Ukraine ist immer wieder Ziel russischer Angriffe gewesen.
Nach ihrem Sieg gegen die unter neutraler Flagge angetretene Russin Anna Smirnowa (23) bei der Fecht-Weltmeisterschaft in Mailand war die Mannschafts-Olympiasiegerin disqualifiziert worden. Der Fecht-Weltverband FIE hob ihre Disqualifikation wenig später wieder auf. Zudem wurde die umstrittene Handschlagregel aufgehoben. Sie wird künftig durch eine Grußgeste mit den Waffen ersetzt. Die Disqualifikation der viermaligen Mannschaftsweltmeisterin hatte angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine international für große Empörung gesorgt. IOC-Chef Thomas Bach hatte Charlan nach dem Eklat einen Olympia-Platz versprochen.
Nach ihrem Sieg gegen die unter neutraler Flagge angetretene Russin Anna Smirnowa (23) bei der Fecht-Weltmeisterschaft in Mailand war die Mannschafts-Olympiasiegerin disqualifiziert worden. Der Fecht-Weltverband FIE hob ihre Disqualifikation wenig später wieder auf. Zudem wurde die umstrittene Handschlagregel aufgehoben. Sie wird künftig durch eine Grußgeste mit den Waffen ersetzt. Die Disqualifikation der viermaligen Mannschaftsweltmeisterin hatte angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine international für große Empörung gesorgt. IOC-Chef Thomas Bach hatte Charlan nach dem Eklat einen Olympia-Platz versprochen.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Niels Kruse
Nach der Befreiung des ukrainischen Dorfes Uroschajne im Gebiet Saporischschja rückt die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge weiter vor. "Im Abschnitt südlich von Uroschajne hatten sie Erfolg und sie setzen sich auf den neu erreichten Positionen fest", so ein Sprecher des Generalstabs. An den Ostabschnitten der Front bei Kupjansk und Lyman seien zudem russische Angriffe abgewehrt worden. "Der Gegner hat erfolglose Angriffshandlungen im Bereich von Senkiwka im Gebiet Charkiw und Bohdaniwka im Gebiet Donezk unternommen."
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Ukraine garantiert Verzicht auf Einsatz westlicher Waffen in Russland
Niels Kruse
Die Ukraine hat Außenminister Dmytro Kuleba zufolge zugesagt, von westlichen Verbündeten gelieferte Waffen nicht auf russischem Gebiet einzusetzen. Etwa das deutsche Taurus-System. "Wenn unsere Partner uns bitten, eine Garantie zu geben, dass diese oder jene Waffe nur auf dem Gebiet der Ukraine eingesetzt wird, dann geben wir diese Garantie und halten sie ein", sagte Kuleba in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Der Chefdiplomat bekräftigte zudem das Ziel Kiews, das gesamte russisch besetzte Staatsgebiet zurückzuerobern. Zur Zusicherung, westliche Waffen nur auf ukrainischem Gebiet einzusetzen, sagte Kuleba, Kiew habe derlei Garantien bereits zu "einigen Gelegenheiten" abgegeben und sich auch daran gehalten.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Niels Kruse
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Kiew rechnet für 2023 nicht mehr mit Kampfjet F-16
Niels Kruse
"Es ist offensichtlich, dass wir die Ukraine in diesem Herbst und Winter nicht mit den F-16 verteidigen können", sagte ein Luftwaffensprecher im ukrainischen Fernsehen. "Es gab große Hoffnung auf dieses Flugzeug, dass es Teil unserer Flugabwehr wird und uns gegen den Raketen- und Drohnenterror aus Russland schützen kann." Ein Fortschritt sei immerhin, dass ukrainische Piloten und Techniker "in nächster Zeit" mit der Ausbildung auf den Jets beginnen könnten. Die Nato-Staaten Dänemark und Niederlande wollen Piloten für die F-16 ausbilden und Maschinen liefern – letzteres haben zudem Belgien und Norwegen angekündigt.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Niels Kruse
Trotz des Krieges ist die Energieversorgung in der Ukraine nach britischer Einschätzung für den kommenden Winter gesichert. Die Ukraine werde vermutlich über ausreichend Treibstoffvorräte verfügen, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Zudem habe die ukrainische Regierung den Bergbausektor "wirksam mobilisiert" und könne eine kontinuierliche Kohleversorgung für Wärmekraftwerke und Heizkraftwerke stemmen. "Erhebliche Gasvorräte" stünden ebenfalls zur Verfügung.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
45.000 Moskauer kämpfen in der Ukraine
DPA · AFP
nik / rw / tkr