Geheimdienst rechnet mit 400.000 Russen im Kampfeinsatz +++ Russland will aus KSE-Vertrag austreten +++ Klitschko: Drohnen-Angriff auf Kiew mit drei Verletzten +++ Die Meldungen zu Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 447. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Tim Schulze
Russland dementiert Angaben der Ukraine zum Abschuss moderner russischer Hyperschallraketen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagt der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, Russland habe gar nicht so viele Hyperschallraketen abgefeuert wie der ukrainischen Regierung zufolge in der Nacht zuvor abgefangen worden waren.
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Tim Schulze
Bundeskanzler Olaf Scholz spricht sich beim Europarats-Gipfel dafür aus, die Brücken zum "anderen Russland" jenseits von Präsident Wladimir Putin und seiner Regierung nicht abzubrechen. Irgendwann werde Russlands Krieg gegen die Ukraine enden, sagt der SPD-Politiker zum Auftakt des Spitzentreffens, zu dem mehr als 30 Staats- und Regierungschefs aus den insgesamt 46 Mitgliedsländern erwartet werden. "Und eines ist sicher: Er wird nicht mit einem Sieg des Putin'schen Imperialismus enden." Denn man werde die Ukraine so lange unterstützen, bis ein gerechter Frieden erreicht sei.
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Tim Schulze
Nach dem erneuten heftigen Raketenbeschuss auf die Ukraine bedankt sich Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seinen Unterstützern und betont den europäischen Zusammenhalt. "Russland bemüht sich sehr, seine Fähigkeit zu töten zu verbessern. Wir bemühen uns sehr, den Schutz unserer Bevölkerung zu verbessern. Und ich danke allen Ländern und Führern, die uns dabei helfen, unsere Luftverteidigung insgesamt zu verbessern. Wir zeigen, was unsere 100 Prozent bedeuten und was die Macht der freien Welt bedeutet", sagt Selenskyj beim Europaratsgipfel in Reykjavik per Videoschalte.
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Großbritannien und Niederlande wollen F-16 liefern
Tim Schulze
Großbritannien und die Niederlande wollen eine "internationale Koalition" schmieden, um die Ukraine mit Kampfflugzeugen zu beliefern. Der britische Premierminister Rishi Sunak und der niederländische Regierungschef Mark Rutte hätten sich auf ein solches Vorgehen verständigt, teilt ein Sprecher der britischen Regierung mit. Die Ukraine solle F-16-Kampfflugzeuge erhalten und auch bei der Ausbildung unterstützt werden.
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Tim Schulze
Bundeskanzler Olaf Scholz wirbt vor dem Europaratsgipfel in Reykjavik für ein internationales Register der ukrainischen Kriegsschäden. Es sei sehr wichtig, "dass wir ein Schadenregister aufbauen, das uns jetzt in die Lage versetzt, die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine entstehenden Schäden gemeinschaftlich zu erfassen", sagt er. Damit solle eine Basis für den Wiederaufbau der Ukraine geschaffen werden.
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Ukraine schätzt Zahl der kämpfenden Russen auf 400.000
Thomas Krause
In der Ukraine sind nach Schätzungen des ukrainischen Militärgeheimdienstes gegenwärtig rund 400.000 Russen im Einsatz. Die rein militärische Komponente bestehe aus rund 370.000 Soldaten, sagt Geheimdienstchef Kyrylo Budanow im Staatsfernsehen in Kiew. Dazu kämen noch etwa 20.000 Angehörige der Russischen Garde, einer paramilitärischen Eliteeinheit der Russischen Föderation. Private Gruppierungen stellten weitere knapp 7000 Kämpfer. Zu Letzteren gehört etwa die Söldnertruppe Wagner unter ihrem Anführer Jewgenij Prigoschin.
Nach Budanows Darstellung kämen nur sehr wenige Ausländer auf die Seite der russischen Einheiten. "Sie haben sich nie die Mühe gemacht, Ausländer kämpfen zu lassen", sagt er. "Vielmehr haben sie den Ansatz verfolgt, Verluste in der Ukraine durch Strafgefangene wettzumachen."
Nach Ansicht der militärischen Aufklärung der Ukraine verfügen die russischen Streitkräfte gegenwärtig nicht über genügend Personal, um großangelegte Offensiven zu führen. Vielmehr bereiteten sich die russischen Militärs auf die Verteidigung eroberter Gebiete vor.
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Ukrainer rücken bei Bachmut vor, Russen in der Stadt
Thomas Krause
Bei den Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut hat sich eine paradoxe Frontlage entwickelt. Während ukrainische Truppen an den Fronten rund um die Stadt weiter vordringen, drücken russische Truppen die ukrainischen Verteidiger innerhalb der Stadt weiter zurück, wie die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram mitteilt. "Innerhalb weniger Tage haben unsere Truppen nördlich und südlich von Bachmut rund 20 Quadratkilometer vom Feind gesäubert, dieser wiederum rückt innerhalb von Bachmut vor und zerstört die Stadt vollständig mit seiner Artillerie."
Zudem führe das russische Militär Einheiten professioneller Fallschirmjäger heran, schreibt Maljar weiter. "In der gegenwärtigen Situation geben unsere Truppen ihr Bestes und sogar noch mehr."
Mit dem Vorrücken ukrainischer Truppen an den Flanken der russischen Streitkräfte könnte sich die vom ukrainischen Heereskommandeur Olexander Syrskyj angedeutete "Mausefalle" für die russischen Soldaten weiter schließen.
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Thomas Krause
Ein Gericht in Moskau hat einen Kolumbianer wegen angeblicher "Diskreditierung der russischen Streitkräfte" zu fünf Jahren und zwei Monaten Freiheitsentzug verurteilt. Die Haft soll der Angeklagte in einer Anstalt des allgemeinen Strafvollzugs absitzen, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax aus dem Gerichtssaal. Es ist der erste bekannte Fall, in dem ein Ausländer wegen Diskreditierung der Armee zu einer Haftstrafe in Russland verurteilt wurde.
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Thomas Krause
In Lettland haben sich 488 Personen freiwillig zum Wehrdienst gemeldet, den das baltische EU- und Nato-Land in Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wieder eingeführt hat. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Riga wollen sie zum 1. Juli auf eigene Initiative die elfmonatige militärische Ausbildung antreten. Darunter seien auch elf Frauen und sechs im Ausland lebenden Letten, teilt das Ministerium einen Tag nach dem Ende der Bewerbungsfrist für die erste Einberufung mit.
Lettland hatte im Frühjahr die schrittweise Wiedereinführung des 2007 abgeschafften Wehrdienstes beschlossen - zunächst von Mitte 2023 auf freiwilliger Basis, vom kommenden Jahr dann in verpflichtender Form. Eingezogen werden sollen Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren. Frauen können freiwillig den Dienst an der Waffe leisten.
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Thomas Krause
In Tschechien ist der Gründer einer Initiative gestorben, die Sanitäter als Freiwillige zu Hilfs- und Ausbildungseinsätzen in die Ukraine schickt. Der 38-Jährige sei am Montag den Schrapnellverletzungen erlegen, die er sich im März an der Front im Donbass zugezogen habe, teilt das von ihm ins Leben gerufene Projekt Phoenix mit.
Der Mann trat in den Medien nur unter dem Decknamen "Taylor" auf, um seine Familie nicht zu gefährden. Er war Anfang April zur weiteren Behandlung zunächst von Kiew nach Lwiw und dann ins Militärkrankenhaus in Prag überführt worden.
Der Mann trat in den Medien nur unter dem Decknamen "Taylor" auf, um seine Familie nicht zu gefährden. Er war Anfang April zur weiteren Behandlung zunächst von Kiew nach Lwiw und dann ins Militärkrankenhaus in Prag überführt worden.
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Mirjam Bittner
Sechs afrikanische Staatschefs wollen sich nach Angaben aus Südafrika um eine Friedenslösung zwischen Russland und der Ukraine bemühen. Die Staatschefs wollten "so bald wie möglich" nach Russland und in die Ukraine reisen, kündigt der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa in Kapstadt an. Kreml-Chef Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hätten eingewilligt, die "Mission und die afrikanischen Staatschefs zu empfangen" – in Moskau ebenso wie in Kiew.
Ramaphosa teilt weiter mit, er habe am Wochenende getrennte Telefonate mit Putin und Selenskyj geführt. Dabei habe er eine Initiative präsentiert, die von Südafrika, Sambia, Senegal, der Republik Kongo, Uganda und Ägypten ausgearbeitet worden sei. Sie seien überein gekommen, mit Vorbereitungen für Verpflichtungen zu beginnen. UN-Generalsekretär António Guterres und die Afrikanische Union (AU) seien über die Initiative informiert worden und hätten sie begrüßt.
Südafrika nimmt seit Beginn des russischen Angriffskrieges eine eher neutrale Position ein. Das Land hat sich bisher geweigert, das russische Vorgehen offiziell zu verurteilen. Im Februar hatte Südafrika auch Marinemanöver zusammen mit Russland und China abgehalten. Im Westen wurden die südafrikanische Position mit Besorgnis verfolgt.
Cyril Ramaphosa, Präsident Südafrikas, beim African National Congress. Rajesh JANTILAL / AFP
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Mirjam Bittner
Trotz der nach dem prowestlichen Umsturz 2014 geschaffenen neuen Korruptionsbekämpfungsorgane gilt die Ukraine weiter gemäß der Nichtregierungsorganisation "Transparency International" nach Nachbar Russland als das korrupteste Land Europas.
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DPA · AFP