Ukrainische Flugabwehr fängt 80 Prozent russischer Raketen ab +++ USA weiten Ausbildung von ukrainischen Soldaten aus +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Europäische Union hat sich nach tagelangem Ringen auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland verständigt. Betroffen ist unter anderem der Bankensektor. Darüber hinaus soll in der kommenden Woche nun auch der Beschluss für einen Preisdeckel auf russisches Gas fallen. Derweil bittet die ukrainische Führung die EU noch einmal eindringlich um mehr Waffen, um gegen den russischen Angriffskrieg bestehen zu können.
Die Meldungen des 296. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Niels Kruse
Das stern-Team verabschiedet sich für heute und wünscht ein schönes Wochenende.
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Niels Kruse
Die russischen Truppen gehen nicht nur grauenhaft mit den Ukrainern um, sondern offenbar auch mit den eigenen Leuten. Ein früherer Kommandeur der Wagner-Gruppe sagte dem russischen Investigativportal "The Insider", dass es Söldner gebe, die zuständig für Exekutionen der eigenen Soldaten sei. "Sie entführen Leute und töten sie; öffentlich oder nicht-öffentlich, wie es bei Nuzhin der Fall war“, so Andrei Medwedew. Jewgeni Nuzhin war in einem Video zu sehen, wie er vor laufender Kamera mit einem Vorschlaghammer hingerichtet wurde. Sein Ex-Kommandeur Medwedew ist mittlerweile auf der Flucht.
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Niels Kruse
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Niels Kruse
Gelassen gefeuert. Ukrainische Soldaten schießen mit einer Kanonenhaubitze auf russische Stellungen.
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"Moskauer Raketen-Anbeter haben falsche Hoffnungen"
Niels Kruse
Die jüngsten russischen Raketenangriffe gegen das ukrainische Energienetz ändern nach Worten von Wolodymyr Selenskyj nichts an der Verteidigungsbereitschaft der Ukrainer. "Was auch immer sich die Raketen-Anbeter in Moskau erhoffen, an den Kräfteverhältnissen in diesem Krieg wird es nichts ändern", sagte der ukrainische Präsident in seiner täglichen Videoansprache. Zwar habe Russland immer noch genug Raketen für weitere massiven Angriffe. "Wir aber haben genug Entschlossenheit und Selbstvertrauen, um nach diesen Schlägen unsere eigenen auszuteilen." Bei dem russischen Raketenschlag fing die ukrainische Flugabwehr offenbar knapp 80 Prozent vom 76 Projektilen ab.
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Rune Weichert
Angesichts der fortwährenden russischen Angriffe auf das Energienetz und die dadurch bedingten Stromausfälle braucht die Ukraine für diesen Winter noch rund 17.000 industrielle oder größere Stromgeneratoren. Diese Ziffer nennt Ministerpräsident Denys Schmyhal bei einer Regierungssitzung, wie die Staatsagentur Unian berichtet. "Bisher haben kleine und mittlere Unternehmen bereits rund 500.000 kleinere Generatoren importiert", sagt er. "Aber um durch den Winter zu kommen, brauchen wir noch rund 17.000 größere oder industrielle Generatoranlagen." Er hoffe dabei auf die Unterstützung ausländischer Partner.
Das russische Militär wendet seit einigen Wochen eine neue Taktik an und greift gezielt das gesamte energetische Versorgungsnetz der Ukraine an. Als Folge bricht in der Ukraine die Versorgung mit Strom, Wasser und Fernwärme immer wieder zusammen.
Das russische Militär wendet seit einigen Wochen eine neue Taktik an und greift gezielt das gesamte energetische Versorgungsnetz der Ukraine an. Als Folge bricht in der Ukraine die Versorgung mit Strom, Wasser und Fernwärme immer wieder zusammen.
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Rune Weichert
Nach dem jüngsten russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt haben Techniker in Kiew einen Teil der Fernwärme und Wasserversorgung wiederhergestellt. Bürgermeister Vitali Klitschko sagt im ukrainischen Fernsehen, dass etwa ein Drittel der Stadtbewohner mit Fernwärme und Wasser versorgt würden. Bis zum Samstagmorgen sollen auch im übrigen Teil der Stadt Heizung und Wasser wieder funktionieren. Strom hätten zugleich etwa 40 Prozent der Einwohner. "Wir verstehen, dass für uns die Hauptsache gerade die Wiederaufnahme der Arbeit der U-Bahn ist", betont der 51-Jährige am frühen Freitagabend. An der "Hauptader für den Passagiertransport" werde gearbeitet.
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Rune Weichert
Bei einem Artilleriebeschuss der ukrainischen Streitkräfte auf die russische kontrollierte Region Luhansk im Osten der Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Weitere 20 Menschen seien bei dem Angriff auf die Ortschaft Lantratowka verletzt worden, das Schicksal von 20 weiteren Personen sei ungewiss, berichtet die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf regionale Behörden. Bei dem Angriff seien eine Schule sowie mehrere Wohnhäuser getroffen und schwer beschädigt worden. Das ukrainische Militär habe dabei Raketenartillerie vom US-amerikanischen Typ Himars eingesetzt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Im Laufe das Tages war auch die benachbarte Region Donezk unter ukrainischen Artilleriebeschuss geraten. Dabei kam ein Mensch ums Leben, fünf weitere Personen wurden verletzt.
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Rune Weichert
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bezeichnet die neuen massiven Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine als barbarische Kriegsverbrechen. "Diese grausamen, menschenverachtenden Angriffe zielen darauf ab, das menschliche Leid zu erhöhen", sagt der Spanier. Der Bevölkerung, aber auch Krankenhäuser, Rettungsdienste und andere unverzichtbare Dienste sollten durch sie die Versorgung mit Elektrizität, Wärme und Wasser verlieren. "Diese Bombardierungen stellen Kriegsverbrechen dar und sind barbarisch", so Borrell. Der Ukraine sicherte der EU-Chefdiplomat Unterstützung zu.
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Rune Weichert
Bei mehrfachem Beschuss der russisch kontrollierten Region Donezk im Osten der Ukraine durch ukrainische Artillerie sind mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden. Das berichtet die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf die örtlichen Behörden. Die Opfer waren nach dieser Darstellung alle Zivilisten. Die Region im Donbass sei mindestens viermal aus ukrainischen Mehrfachraketenwerfern beschossen worden.
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Rune Weichert
Nach abgewehrten neuen russischen Raketenschlägen dankt der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow seiner deutschen Amtskollegin Christine Lambrecht (SPD). "Ganz gleich, wie viele abscheuliche Raketen die russischen Terroristen auch abfeuern, wir werden uns weder einschüchtern noch ängstigen lassen", schreibt der 56-Jährige bei Twitter. Dank Lambrecht habe die ukrainische Armee neue Fähigkeiten bei der Raketenabwehr erhalten und wisse nun, wie sie den Himmel schützen könne.
Tags zuvor hatte die Bundesregierung die Lieferung weiterer Raketen für das von Deutschland in die Ukraine gelieferte Flugabwehrsystem Iris-T bekanntgegeben. Resnikows Beitrag mit dem Bild einer Iris nährte Spekulationen, dass Berlin bereits mehr als ein System bereitgestellt haben könnte. Nach Angaben aus Kiew waren am Freitag von 76 abgefeuerten Raketen 60 abgefangen worden. Das Rückgrat der ukrainischen Flugabwehr bilden jedoch trotz westlicher Unterstützung weiter Systeme sowjetischer Bauart.
Tags zuvor hatte die Bundesregierung die Lieferung weiterer Raketen für das von Deutschland in die Ukraine gelieferte Flugabwehrsystem Iris-T bekanntgegeben. Resnikows Beitrag mit dem Bild einer Iris nährte Spekulationen, dass Berlin bereits mehr als ein System bereitgestellt haben könnte. Nach Angaben aus Kiew waren am Freitag von 76 abgefeuerten Raketen 60 abgefangen worden. Das Rückgrat der ukrainischen Flugabwehr bilden jedoch trotz westlicher Unterstützung weiter Systeme sowjetischer Bauart.
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Rune Weichert
Bundeskanzler Olaf Scholz rechnet nach eigenen Worten damit, dass die Gasversorgung Deutschlands auch im Winter 2023/24 gesichert ist. "Davon können wir, so wie in diesem Jahr, ausgehen, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert", sagt der SPD-Politiker der "Süddeutschen Zeitung". Für den Winter 2022/23 hatte Scholz mehrfach versichert, dass es wohl keine Knappheit geben werde.
Der Kanzler kündigte an, den Bau neuer LNG-Terminals auch im kommenden Jahr vorantreiben zu wollen. Und er hofft auf weitere Lieferverträge. "Die Bundesregierung ist mit den Gasimporteuren kontinuierlich im Gespräch und wirbt auch dafür, längerfristige Verträge abzuschließen", sagt er. Das Gas werde zu großen Teilen aus Norwegen, den USA und aus der Golfregion kommen, ein kleiner Teil aus den Niederlanden.
Der Kanzler kündigte an, den Bau neuer LNG-Terminals auch im kommenden Jahr vorantreiben zu wollen. Und er hofft auf weitere Lieferverträge. "Die Bundesregierung ist mit den Gasimporteuren kontinuierlich im Gespräch und wirbt auch dafür, längerfristige Verträge abzuschließen", sagt er. Das Gas werde zu großen Teilen aus Norwegen, den USA und aus der Golfregion kommen, ein kleiner Teil aus den Niederlanden.
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Rune Weichert
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verurteilt die neuen massiven Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine scharf. Dass Präsident Wladimir Putin versuche, Menschen die Versorgung mit Wasser, Strom und Heizung nehmen, stelle einen bewussten Angriff auf Zivilisten dar, sagt er in Brüssel der Deutschen Presse-Agentur. Der Kremlchef versuche so, den Winter als Waffe zu nutzen und das ukrainische Volk zu brechen.
Zugleich zeigt sich Stoltenberg optimistisch, dass Putins Pläne scheitern werden. "Es wird ihm nicht gelingen, das ukrainische Volk zu beugen", sagt er. "Die Geschichte zeigt uns, dass solche brutalen Angriffe auf Zivilisten den Widerstandswillen nicht schwächen – es ist höchstens umgekehrt."
Nach Einschätzung Stoltenbergs hat Putin zudem den großen Fehler begangen, die Entschlossenheit der Nato-Staaten zur Hilfeleistung zu unterschätzen. Das Ausmaß der Unterstützung sei beispiellos und man haben deutlich gemacht, dass man die Unterstützung so lange wie nötig leisten werde, sagt er.
Zugleich zeigt sich Stoltenberg optimistisch, dass Putins Pläne scheitern werden. "Es wird ihm nicht gelingen, das ukrainische Volk zu beugen", sagt er. "Die Geschichte zeigt uns, dass solche brutalen Angriffe auf Zivilisten den Widerstandswillen nicht schwächen – es ist höchstens umgekehrt."
Nach Einschätzung Stoltenbergs hat Putin zudem den großen Fehler begangen, die Entschlossenheit der Nato-Staaten zur Hilfeleistung zu unterschätzen. Das Ausmaß der Unterstützung sei beispiellos und man haben deutlich gemacht, dass man die Unterstützung so lange wie nötig leisten werde, sagt er.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Kenzo TRIBOUILLARD / AFP
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Rune Weichert
Das ukrainische Volk war erst am Mittwoch in Straßburg mit dem renommierten Sacharow-Preis des Europaparlaments ausgezeichnet worden. Stellvertretend für ihre Landsleute hatten dort drei Ukrainerinnen und Ukrainer den Preis entgegengenommen, die sich für die Zivilgesellschaft engagieren.
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AFP · DPA
rw/kng