Für einen kurzen Moment gab es die Hoffnung, dass es bald zu einem Frieden zwischen Russland und der Ukraine kommen könnte. Nach Beratungen mit dem ukrainischen Präsidenten und einigen seiner europäischen Verbündeten im Weißen Haus hatte US-Präsident Donald Trump verkündet, der russische Machthaber Putin sei dazu bereit, sich mit Selenskyj zu treffen.
Doch in der Zwischenzeit hat Putin klargemacht, dass er daran nicht denkt. Mit unverminderter Härte überzieht Russland die Ukraine mit Drohnen und Raketen. Kanzler Merz stellt sich nach eigenen Worten darauf ein, dass der Krieg in der Ukraine noch lange dauern könnte. Jetzt und in Zukunft habe die Unterstützung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine "absolute Priorität".
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Ukraine meldet größten russischen Luftangriff – mehr als 800 Drohnen
Die Ukraine meldet den bislang größten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Moskau 805 Krampfdrohnen, neun Marschflugkörpern vom Typ Iskander-K und vier ballistischen Raketen vom Typ Iskander-M ein. Davon seien vier Marschflugkörper und 747 Drohnen abgewehrt worden.
Mindestens vier Menschen wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP getötet und Dutzende verletzt. Bei einem "massiven Angriff" auf die Hauptstadt Kiew seien mehrere Hochhäuser beschädigt worden, teilte der ukrainische Katastrophenschutz mit. Mindestens zwei Menschen seien dabei getötet und 18 weitere verletzt worden.
Im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Ländern sind die Slowakei und Ungarn weiterhin stark von russischem Öl abhängig, das sie über die Pipeline aus der Sowjetzeit beziehen. Beide Länder unterhalten trotz des Ukraine-Krieges und der EU-Sanktionen engere Beziehungen zu Russland.
"Zum ersten Mal wurde durch einen feindlichen Angriff das Regierungsgebäude, das Dach und die oberen Stockwerke beschädigt", schreibt Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko bei Telegram und veröffentlichte Fotos dazu. Die Löscharbeiten laufen demnach.
Die ukrainischen Behörden hatten am Morgen um 06.06 Uhr (05.06 Uhr MESZ) landesweit Luftalarm ausgelöst.
Russische Luftangriffe auf Ukraine – Tote in Kiew gemeldet
Russlands Militär hat die Ukraine in der Nacht nach Angaben aus Kiew erneut mit schweren Luftangriffen überzogen. Ukrainische Städte in nahezu allen Landesteilen seien mit Hunderten Kampfdrohnen und mit Marschflugkörpern unter Beschuss genommen und Dutzende Menschen verletzt worden, berichten örtliche Medien. In der Hauptstadt Kiew wurden demnach mehrere Wohngebäude schwer beschädigt, Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge gab es mindestens zwei Todesopfer und elf Verletzte. Unter den Toten sei ein einjähriges Kleinkind, hieß es.
Söder hält Nato-Truppen in der Ukraine für "kaum vorstellbar"
Der bayerische Ministerpräsident Söder bringt stattdessen die Überlegung ins Spiel, "wehrfähige Ukrainer in ihre Heimat zurückzusenden, um in ihrem eigenen Land für die Sicherheit zu sorgen".
Putin will sich nicht im Ausland mit Selenskyj treffen
"Der beste Ort dafür (für ein Treffen) ist die Hauptstadt der Russischen Föderation, die Heldenstadt Moskau", so der Kremlchef. Selenskyj wiederum hat ausgeschlossen, nach Moskau zu kommen.
Trump-Regierung lässt Sicherheitshilfen für baltische Staaten auslaufen
Das Treffen soll teilweise hitzig gewesen sein, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Demnach habe besonders EU-Präsidentin Ursula von der Leyen Trumps Vorwürfe gekontert und ihm zu erklären versucht, dass nur Ungarn und die Slowakei Öl aus Russland importierten. Trumps Berater Steve Wittkoff hatte der EU vorgeworfen, Öl aus Russland über den Zwischenhändler Indien zu erhalten.
Macron: 26 Länder wollen sich an Ukraine-Einsatz beteiligen
An einem möglichen Einsatz in der Ukraine im Fall eines Waffenstillstands mit Russland wollen sich mindestens 26 Länder beteiligen. Diese hätten sich verpflichtet, "Soldaten im Rahmen einer Absicherungtruppe zu entsenden oder auf dem Boden, im Meer oder in der Luft präsent zu sein", sagt der französische Präsident Emmanuel Macron nach Beratungen der sogenannten Koalition der Willigen am Donnerstag in Paris. Die 26 Länder hätten ihre Beteiligung formalisiert, "jeder nach seiner Fähigkeit", betont Macron. Weitere Länder prüften noch, ob sie sich beteiligen werden.
"Diese Streitmacht hat weder den Willen noch das Ziel, Kriege gegen Russland zu führen, sondern soll den Frieden sichern und ein klares strategisches Signal setzen", so Macron. "Sie wird im Rahmen eines Waffenstillstands eingesetzt werden, nicht an der Frontlinie, sondern in Gebieten, die derzeit festgelegt werden, aber sie soll jede neue größere Aggression verhindern und die 26 Staaten ganz klar in die dauerhafte Sicherheit der Ukraine einbeziehen."