Nach dem gewaltsamen Umsturz in Kirgistan hat die Übergangsregierung dem geflohenen Präsidenten Kurmanbek Bakijew ein Ultimatum gestellt. Wenn er sich nicht noch am Dienstag den Behörden stelle, würden Spezialeinheiten geschickt, um ihn festzunehmen, sagte der für die Sicherheit zuständige Minister Asimbek Beknasarow. Inzwischen sei die Immunität des Präsidenten aufgehoben und ein Strafverfahren eröffnet worden. Einzelheiten zu den Vorwürfen nannte er nicht.
Unterdessen mobilisierte Bakijew weiter seine Anhänger im Süden des Landes, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Tausende Menschen versammelten sich am Dienstag in der Stadt Dschalal-Abad, wo der gestürzte Präsident eine Rede halten wollte. Bei seinem ersten Auftritt seit dem Umsturz in der zentralasiatischen Republik hatte Bakijew am Montag in seinem Heimatdorf Tejit seinen Anspruch auf die Macht untermauert.
Die kirgisische Opposition hatte Bakijew Mitte der vergangenen Woche aus der Hauptstadt vertrieben. Bei Auseinandersetzungen zwischen Regierungsgegnern und Sicherheitskräften starben nach jüngsten Angaben 83 Menschen, mehr als 1600 weitere wurden verletzt. Während die Opposition in Bischkek eine Übergangsregierung unter der Leitung von Interims-Ministerpräsidentin Rosa Otunbajewa bildete, genießt Bakijew im Süden des Landes weiter breite Unterstützung in der Bevölkerung.