Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat einstimmig ein sofortiges Waffenembargo gegen die Konfliktparteien in der Elfenbeinküste beschlossen. Beiden Seiten wurde zudem gemahnt, innerhalb eines Monats den Friedensprozess wieder aufzunehmen. Falls dies nicht gelingt, sollen Reisebeschränkungen verhängt und Konten eingefroren werden. Der französische UN-Botschafter Jean-Marc de La Sabliere betonte, es könne für den Konflikt keine militärische Lösung geben.
Ziel der Bestrebungen des Sicherheitsrats sei immer eine Verhandlungslösung gewesen, sagte La Sabliere. Die Regierung der Elfenbeinküste hat wiederholt die Mahnung des Sicherheitsrats ignoriert, der sie immer wieder zur Umsetzung des Frankreich im Januar 2003 vermittelten Waffenstillstands aufgerufen hatte. Der UN-Botschafter der Elfenbeinküste, Philippe Djangone-Bi, erklärte, die Regierung habe ihren Teil der Friedensvereinbarung schon umgesetzt.
Hoffnung auf Ende der Unruhen
Mit seinem Beschluss will der Sicherheitsrat die Unruhen beenden, die nach einem Angriff der Regierungstruppen auf die Rebellen am 4. November ausgebrochen waren. Drei Tage später wurden Stellungen französischer Truppen bombardiert, die die Waffenruhe in der Elfenbeinküste überwachen sollten. Der französische Gegenschlag, bei dem die ganze Luftwaffe der Elfenbeinküste zerstört wurde, führte dann zu gewalttätigen Demonstrationen.
Wegen der Unruhen verließen inzwischen mehr als 5.000 Ausländer das westafrikanische Land. Allein die französischen Streitkräfte hätten seit Donnerstag über 4.200 Menschen aus 63 Ländern ausgeflogen, sagte ein Militärsprecher am Montag. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Genf sind zudem etwa 10.000 Ivorer in das benachbarte Liberia geflohen, rund 700 Angehörige weiterer afrikanischer Staaten flüchteten nach Ghana.