US-Verhörmethoden Härtere Gangart soll gestattet werden

Laut einem Zeitungsbericht will das US-Verteidigungsministerium das Verbot von "entwürdigender Behandlung" bei Verhören aus dem Handbuch für Soldaten streichen. Das widerspräche den Genfer Konventionen.

Das US-Verteidigungsministeriums will nach einem Zeitungsbericht in seinem neuen Feldhandbuch härtere Verhörmethoden gestatten. So sollen "erniedrigende und entwürdigende Behandlung" von Gefangenen nicht mehr verboten werden, berichtete die Zeitung "Los Angeles Times" am Montag unter Berufung auf hochrangige Militärs. Damit rücke das Pentagon von Schutzmechanismen der Genfer Konventionen sowie von internationalen Menschenrechtsstandards ab. Nach Artikel 3 der Genfer Konventionen ist "die Beeinträchtigung der persönlichen Würde, namentlich eine erniedrigende und entwürdigende Behandlung" verboten.

Einspruch des Außenministeriums

Das Außenministerium hat nach Angaben des Blattes gegen die geplante Streichung Widerspruch eingelegt und sowohl das Pentagon als auch das Weiße Haus um eine Korrektur gebeten. Das Handbuch sollte eigentlich schon im April erscheinen. Einige Senatoren hätten aber Einspruch eingelegt, weil härtere Verhörmethoden für so genannte "ungesetzliche Kämpfer" wie mutmaßliche Terroristen gestattet würden, schreibt das Blatt weiter.

Da Pentagon will in dem neuen Handbuch Verhörmethoden festhalten, die als Instruktionen für alle US-Soldaten weltweit gelten sollen. Die neuen Richtlinien sollten sowohl die humane Behandlung von Gefangenen als auch effektive Verhörmethoden sicherstellen.

DPA
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