Barack Obama kann im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten seinen Vorsprung weiter ausbauen. Der dunkelhäutige Senator aus Illinois gilt bei der anstehenden Vorwahl im Südstaat Mississippi wegen des hohen Anteils der schwarzen Bevölkerung dort als Favorit. Seine Rivalin Hillary Clinton richtet ihren Blick schon auf die nächste große Vorwahl am 22. April in Pennsylvania. Während am Montag auf Obamas Programm mehrere Wahlkampfauftritte in Mississippi standen, machte sich Clinton nach Pennsylvania im Nordosten der USA auf, um dort um die Stimmen der Wähler zu werben. In dem Staat geht es Ende des nächsten Monats um 158 Delegiertenstimmen. Bei der Abstimmung in Mississippi sind 33 Delegiertenstimmen zu vergeben. Am Samstag hatte Obama bereits die Wählerversammlungen in Wyoming gewonnen und sich sieben weitere Delegiertenstimmen gesichert. Clinton erhielt fünf der insgesamt zwölf Delegierten des Staates für den Nominierungsparteitag Ende August.
Seit Beginn der Vorwahlen im Januar hat Obama damit 1.578 Delegiertenstimmen gewonnen. Das sind 110 mehr als bei der New Yorker Senatorin Clinton. Für eine Mehrheit auf dem Parteitag in Denver im Staat Colorado sind 2.025 Stimmen erforderlich, es fehlen ihm also noch 447 Stimmen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass einer der beiden Bewerber bei den noch ausstehenden Vorwahlen genügend Delegiertenstimmen gewinnen kann, um sich die Präsidentschaftskandidatur noch vor dem Parteitag zu sichern. Um nominiert zu werden, sind sie auf die rund 800 sogenannten Superdelegierten angewiesen - Parteifunktionäre und gewählte Mandatsträger, die anders als die normalen Delegierten nicht auf einen Bewerber festgelegt und damit in ihrer Entscheidung frei sind.
Zählen Florida und Michigan doch noch?
In der Parteiführung gibt es angesichts des engen Rennens zwischen Obama und Clinton verstärkt Überlegungen, wie die Wähler in Florida und Michigan doch noch in die Entscheidung eingebunden werden können. Weil die beiden Staaten ihre Vorwahlen einseitig vorverlegt hatten, entzog ihnen die demokratische Parteiführung alle insgesamt 313 Parteitagsdelegierten. Clinton hatte beide Vorwahlen gewonnen, aber keine Delegiertenstimmen erhalten. Möglicherweise erhalten die Wähler in Michigan und Florida nun die Chance, per Briefwahl noch einmal abzustimmen. Dies sei keine schlechte Idee, sagte der Parteivorsitzende Howard Dean im Fernsehsender CBS. Eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen. Bei den Republikanern hat sich der Senator aus Arizona John McCain bereits bei den Vorwahlen am vergangenen Dienstag die Nominierung als Spitzenkandidat der Partei gesichert. Er konzentriert sich jetzt auf die Sammlung von Wahlkampfspenden für die Präsidentenwahl am 4. November.