Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney will nach deutlicher Kritik seinen Steuerbescheid veröffentlichen. Er werde die Erklärung für die vergangenen zwei Jahre am Dienstag auf seine Internetseite stellen, sagte Romney am Sonntag dem Fernsehsender Fox News. Sein republikanischer Gegner Newt Gingrich hatte seine Daten für 2010 bereits am Donnerstag veröffentlicht. Die Debatte über seine Steuern habe ihm in South Carolina geschadet, fügte Romney hinzu.
Nach einer grandiosen Aufholjagd hatte der frühere Präsident des US-Repräsentantenhauses Gingrich die dritte Vorwahl der Republikaner in dem konservativen Südstaat für sich entschieden. Romney landete am Samstag abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Multimillionär Romney war zuletzt massiv unter Druck geraten, weil er eingeräumt hatte, prozentual deutlich weniger Steuern zu zahlen als die meisten Normalverdiener in den USA.
Romney will um jede Stimme kämpfen
Seine Niederlage hatte Romney schon kurz nach Schließung der Wahllokale am Sonntagabend eingeräumt. "Wir müssen noch einen weiten Weg gehen", sagte der Wirtschaftsfachmann aus Boston. Erneut präsentierte sich Romney als Verfechter der "Ideale freien Unternehmertums und freier Wirtschaft". Zu Angriffen seiner Kontrahenten im Zusammenhang mit seinen Einkommensverhältnissen erklärte der 64-Jährige: "Wer heute die Waffen der Linken ergreift, wird sehen, wie sie morgen gegen uns gerichtet werden."
Gingrich dankte in seiner Siegesansprache "jedem, der entschieden hat, mit uns gemeinsam Washington zu verändern". Mit Blick auf Romney fuhr er fort: "Wir haben nicht die Art von Geld, die zumindest einer der Kandidaten hat. Aber wir haben Ideen, und wir haben Leute, und wir haben hier in South Carolina bewiesen, dass Leute mit den richtigen Ideen mächtiger sind als das große Geld." Über den Kurznachrichtendienst Twitter bat er um Hilfe, um bei der nächsten Vorwahl in Florida einen "K.O.-Schlag" gegen die Kontrahenten zu landen.