Demokraten und Republikaner im Kongress haben sich grundsätzlich auf ein Paket zur Rettung angeschlagener Finanzinstitute geeinigt. Der demokratische Vorsitzende im Bankenausschuss des Senats, Chris Dodd, sagte am Donnerstag nach zweistündigen Verhandlungen: "Wir haben eine Grundsatzeinigung über ein Bündel von Prinzipien erreicht", sagte Dodd.
Die Idee des Hilfspakets ist, angeschlagenen Finanzhäusern faule Hypotheken-Kredite und darauf basierende Wertpapiere abzukaufen. Das soll die Banken entlasten. Die Kongressabgeordneten hatten unter anderem strenge Kontrollmechanismen gefordert. Mit dem Maßnahmenpaket sollen die Turbulenzen an der Wall Street und anderen Börsen rund um die Welt eingedämmt werden. Die zwischen Republikaneren und Demokraten erzielte Einigung sollte umgehend dem Finanzministerium vorgelegt werden. Sie reichten aus, um Finanzminister Henry Paulson die "Autorität und Liquidität" zu verleihen, die er benötige.
Der republikanische Senator Bob Bennett erklärte: "Ich erwarte jetzt, dass wir in der Tat einen Plan haben werden, der vom Repräsentantenhaus und dem Senat verabschiedet und vom Präsidenten unterzeichnet wird." Einzelheiten zu der Einigung wurden zunächst nicht bekannt.
Die US-Börsen haben am Donnerstag deutliche Kursgewinne verbucht. Die Hoffnung auf eine baldige Verabschiedung des Rettungspakets für die Wall Street hob die Stimmung. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 1,8 Prozent fester bei 11.022 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 gewann knapp zwei Prozent auf 1209 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg 1,4 Prozent auf 2186 Punkte.
Am Mittwochabend hatte Bush in einer dramatischen Fernsehansprache zur besten Sendezeit schnelle Entscheidungen angemahnt. "Unsere gesamte Wirtschaft ist in Gefahr", warnte der Präsident. "Ohne sofortiges Handeln des Kongresses könnte Amerika in eine finanzielle Panik rutschen, und ein bedauerliches Szenario könnte sich entfalten." Neben dem Demokraten Obama und dem Republikaner McCain bat Bush auch führende Kongressmitglieder, an dem Treffen im Weißen Haus teilzunehmen. Er rief Obama sogar persönlich an, um ihn einzuladen, wie seine Sprecherin Dana Perino mitteilte.