USA Kerry stellt Sicherheits-Strategie vor

Der demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry hat in seiner ersten Rede zur Sicherheitspolitik stärkere Zusammenarbeit mit den Verbündeten gefordert.

Stärkere Zusammenarbeit mit den Verbündeten forderte der demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry in seiner Rede über eine neue Sicherheits-Strategie für die USA.

"Die Welt sehnt sich immer noch nach einem Amerika, das wieder zuhört und führt", sagte Kerry. "Einem Amerika, das respektiert und nicht nur gefürchtet wird." Er warf dem republikanischen Amtsinhaber George W. Bush vor, das Vertrauen der Welt aus einer Zeit "wo wir die Hand ausgestreckt haben, nicht eine Faust" verschleudert zu haben. Bush steht vor der Wahl im November unter anderem wegen der Sicherheitslage im Irak in Umfragen unter Druck.

"Möglicheiten der Diplomatie waren noch nicht erschöpft"

In einer ersten von drei geplanten Reden zu seiner Sicherheitspolitik legte Kerry vier Prinzipien dar: Es müsse eine neue Ära von US-geführten Allianzen eingeleitet, das Militär modernisiert, diplomatische und wirtschaftliche Macht besser genutzt und die USA von ihrer "gefährlichen Abhängigkeit" von Öl aus dem Nahen Osten befreit werden. Die Bush-Regierung habe Gewalt eingesetzt, bevor die Möglichkeiten der Diplomatie erschöpft worden seien, erklärte Kerry. "Sie haben eingeschüchtert, wo sie hätten überzeugen sollen. Sie sind es alleine angegangen, wo sie hätten ein Team aufbauen sollen", ergänzte er.

Kerry konnte in der Rede nicht konkret deutlich machen, inwiefern sich seine Sicherheitspolitik vor der der Bush-Regierung unterscheiden würde. In wichtigen Fragen wie dem Nahost-Konflikt oder dem Irak sind erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zu erkennen. Ein Sprecher von Bushs Wahlkampf-Mannschaft kritisierte, dass die Rede nur leere politische Phrasen enthielte. Kerry habe keine neuen Vorschläge gebracht, die über die bereits vom Präsidenten angestoßenen Initiativen hinausgehe. Zudem ignoriere Kerry die Tatsache, dass mehr als 30 Staaten die USA bei der Irak-Frage unterstützten.

Kerry zieht gleich auf

Die Zustimmung für Bush in der US-Bevölkerung ist mittlerweile unter 50 Prozent gesunken. Hauptgrund dafür ist die anhaltende Gewalt im Irak. Umfragen zufolge liegt der demokratische Präsidentschaftskandidat mit Bush gleichauf oder zum Teil sogar in Führung.