Während De-Maizière-Besuch Anschlag auf Bundeswehr-Konvoi in Afghanistan

Die Bombe detonierte zu früh, deutsche Soldaten wurden nicht verletzt: Taliban bekannten sich zu dem Anschlag auf einen Bundeswehr-Konvoi. Verteidigungsminister de Maizière ist gerade in Afghanistan.

Auf einen Konvoi der Bundeswehr ist nahe dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul am Mittwoch ein Sprengstoffanschlag verübt worden. Nach Angaben eines Bundeswehrsprechers wurden bei der Explosion am frühen Morgen zwei Fahrzeuge der deutschen Kolonne beschädigt. Verletzt wurde aber niemand, alle Fahrzeuge hätten kurz darauf ihre Fahrt zum Flughafen fortsetzen können. Der schwer gesicherte Flughafen beherbergt auch eine Nato-Militärbasis. In Kabul sind derzeit knapp 300 deutsche Soldaten stationiert.

Der stellvertretende afghanische Innenminister, General Ajub Salangi, schrieb auf Twitter, in einem Geländewagen sei eine Bombe explodiert. Auch er teilte mit, es sei - außer dem Attentäter - niemand getötet worden. Nach Angaben der Isaf-Truppe sprengte sich der Attentäter selbst in einem Fahrzeug in die Luft. Dieses sei indes "zu früh explodiert" und habe den Konvoi daher kaum erreicht, sagte eine Nato-Sprecherin.

De Maizière weit vom Anschlagsort entfernt

Am frühen Mittwochmorgen war Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) zu einem unangekündigten Besuch in Afghanistan eingetroffen. Er hielt sich allerdings zum Zeitpunkt des Anschlags in Masar-i-Scharif im Norden des Landes auf. Kabul und Masar-i-Scharif liegen mehr als 400 Kilometer voneinander entfernt.

De Maiziere sagte auf seiner Reise in das Land, 2014 werde das letzte Jahr sein, "in dem deutsche Soldaten mit dem Isaf-Mandat in Afghanistan sind". Wenn es kein neues Mandat gibt, dann werden alle deutschen Soldaten Ende 2014 Afghanistan verlassen."

Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Ihr Sprecher Sabihullah Mudschahid sagte, zwei deutsche Militärfahrzeuge seien zerstört und zehn Soldaten getötet oder verwundet worden. Allerdings übertreiben die Taliban ihre Darstellungen von Anschlägen auf ausländische Soldaten meist.

Reuters
anb/AFP/Reuters