Südafrikas Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) scheint die Zweidrittel-Mehrheit im Parlament sicher. Die Partei führte am Freitag nach Auszählung von 95 Prozent der Wahllokale mit 66,58 Prozent der Stimmen. Damit gilt als sicher, dass der umstrittene ANC-Vorsitzende Jacob Zuma im Parlament zum neuen Präsidenten gewählt wird.
Die Demokratische Allianz (DA) der deutschstämmigen Kapstädter Bürgermeisterin Helen Zille kommt bislang auf 15,9 Prozent der Stimmen und ist damit stärkste Oppositionspartei. Der vor einem halben Jahr von enttäuschten ANC-Abweichlern gegründete Volkskongress (COPE) erhält 7,5 Prozent der Stimmen.
Das offizielle Endergebnis der als richtungsweisend angesehenen vierten demokratischen Wahl in Südafrika wird erst für Samstag erwartet. Die Wahl am Mittwoch war von großem Wählerandrang in Afrikas bedeutendster Industrienation geprägt. Insgesamt waren 23 Millionen Wähler aufgerufen, die neue Besetzung der Regionalparlamente und der Nationalversammlung zu bestimmen, die dann den Präsidenten wählen wird.
Im Mittelpunkt des Wahlkampfs stand die Kontroverse um ANC-Chef Jacob Zuma. Erst zwei Wochen vor der Wahl hatte die Generalstaatsanwaltschaft ein Korruptionsverfahren gegen ihn eingestellt. Die Vorsitzende der Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA), Helen Zille, bezeichnete Zuma am Mittwochabend als eine "Ein-Mann-Verfassungszerstörungsmaschine."