Westerwelle im Jemen Bemühungen um deutsche Geiseln

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich am Montag persönlich in das Ringen um die Freilassung der im Jemen entführten Familie aus Sachsen eingeschaltet.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich am Montag persönlich in das Ringen um die Freilassung der im Jemen entführten Familie aus Sachsen eingeschaltet. Präsident Ali Abdallah Saleh habe ihm versichert, dass die Behörden den Aufenthaltsort der fünf Deutschen kennen, sagte Westerwelle am Montag bei seinem Überraschungsbesuch in Sanaa. Wenn sich dies bestätige, sei das ein "hoffnungsvolles Zeichen", sagte der Minister.

Saleh habe sich auf neue Informationen berufen, sagte er nach einem Treffen im Präsidentenpalast in der jemenitischen Hauptstadt. Westerwelle schränkte aber ein, dass er die Angaben "nicht mit eigenen Erkenntnissen bewerten" könne. Jemens Vize-Ministerpräsident Rasched el Alimi hatte noch am Donnerstag mitgeteilt, dass drei Provinzen mögliche Aufenthaltsorte seien; die drei Kinder aber vermutlich von ihren Eltern getrennt wurden. Die Entführung war demnach zwischen schiitischen Rebellen und dem Terrornetzwerk El Kaida abgestimmt.

Westerwelle dankte der jemenitischen Regierung und der deutschen Botschaft in Sanaa für ihre Bemühungen um ein Ende des Geiseldramas. Die Botschaftsmitarbeiter täten alles, um das "unerträgliche Schicksal" der Geiseln "zu einem guten Ende" zu bringen, sagte er nach Angaben aus Teilnehmerkreisen bei einem Gespräch in der deutschen Botschaft. Er dankte den Angestellten demnach für ihr "großes Engagement und ihren loyalen Einsatz unter schwierigen Bedingungen".

Die fünfköpfige Familie aus Sachsen war Mitte Juni gemeinsam mit einem britischen Ingenieur, zwei deutschen Pflegehelferinnen und einer südkoreanischen Lehrerin im Norden des Landes verschleppt worden. Die beiden Helferinnen und die Südkoreanerin wurden wenige Tage darauf in der Region von Noschur in der Provinz Saada tot gefunden.

AFP
AFP