Erstmals seit Beginn des französischen Kampfeinsatzes wird der französische Staatspräsident François Hollande am Dienstagabend die Zentralafrikanische Republik besuchen. Dies teilte das Präsidentenamt in Paris mit. Hollande nimmt zuvor an den Trauerfeierlichkeiten für Nelson Mandela in Südafrika teil. Auf dem Rückweg nach Paris werde Hollande demnach in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui einen Zwischenstopp einlegen.
Heute hatte das französische Militär die ersten beiden Todesopfer unter Soldaten durch Kampfhandlungen während dieses Einsatzes zu beklagen.
Unruhen seit dem Frühjahr
Die Zentralafrikanische Republik wird von blutigen Kämpfen erschüttert, in die marodierende Rebellen und Bürgermilizen verwickelt sind. Frankreich hat 1600 Soldaten in das arme Land zwischen dem Tschad und dem Kongo geschickt, um dem bedrängten Übergangspräsidenten Michel Djotodia gegen die muslimischen Rebellen beizustehen. Das französische Militär unterstützt eine afrikanische Truppe (Misca), die das Land stabilisieren soll. Die Misca-Mission soll von derzeit 2500 auf 6000 Soldaten aufgestockt werden.
Bei Kämpfen zwischen Armee und Rebellen waren in der Hauptstadt Bangui in den vergangenen Tagen 400 Menschen getötet worden. In Zentralafrika herrschen Chaos und Gewalt, seit das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Séléka im März Staatschef François Bozizé stürzte. Rebellenchef Michel Djotodia wurde Übergangspräsident und löste Séléka auf, die Gewalt hält aber unvermindert an.