Der ehemalige Bundesbankvorstand und Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin warnt davor, dass die Muslime in zwei oder drei Generationen die Mehrheit in Deutschland stellen würden. "Sie können dann die Gesetze ändern, Deutschland und Europa so gestalten, wie sie es haben wollen", sagt er dem stern.
Er wirft den Muslimen vor, nach der Weltherrschaft zu streben. Dies begründet er unter anderem mit "einem mentalen Profil, das leider sehr stabil ist". In dem Gespräch attackiert Sarrazin auch Kanzlerin Angela Merkel. Sie habe im Mittelmeer "die Zahl der Ertrinkenden nach oben getrieben" – denn wenn die Menschen keine Hilfe zu erwarten hätten, würden sie sich auch nicht auf den Weg machen.
Sarrazin plädiert dafür, den weiteren Zuzug von Migranten unbedingt zu verhindern. Er sagt: "Die immer größer werdenden islamischen Communities beanspruchen in physischer und geistiger Hinsicht mehr und mehr öffentlichen Raum." Trotz dieser Rhetorik weist er den Vorwurf empört zurück, damit an die "Volk-ohne-Raum"-Propaganda der Nazis zu erinnern.
Sarrazin: "Ich predige keinen Hass"
Auf den Einwand, er sei ein Hassprediger, antwortet der 73-Jährige: "Das ist eine haltlose Beleidigung, mit der Sie das Wirken muslimischer Hassprediger verharmlosen. Ich predige keinen Hass. Ich habe in meinem Buch abgewogen formuliert."
An diesem Donnerstag erscheint seine neue Kampfschrift mit dem Titel "Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht".
Sarrazin, der trotz seiner rechtspopulistischen Thesen weiter der SPD angehört, hat mit Büchern wie "Deutschland schafft sich ab" bereits in früheren Jahren hohe Auflagen erzielt und erbitterte Debatten ausgelöst. Sarrazin wurde unter anderem vorgeworfen, rassistische Ressentiments zu schüren und die Aussagen von Statistiken zu manipulieren.

Das komplette Gespräch lesen Sie im neuen stern.