Alice Weidel von der Alternative für Deutschland (AfD) ist wohl eine der umstrittensten Politikerinnen in Deutschland. Und offenbar nicht nur hier - eine geplante Rede der AfD-Fraktionschefin an der Universität in Oxford sorgt für scharfe Kritik von Studenten und lokalen Politikern, berichtet die Studentenzeitung "The Oxford Student".
Weidel soll am 7. November vor der Oxford Union, einem indirekt mit der Universität verbundenen Debattierklub, sprechen. Auf der Homepage wird Weidel als "prominente Kritikerin von Kanzlerin Merkel" angekündigt. Nach ihrer Rede seien dann Fragen an Weidel gestattet.
Mehrere Gruppen rufen zu Protesten auf
Doch einige wollen die Rede Weidels versuchen zu verhindern, berichtet "The Oxford Student" weiter. Mehrere Protestgruppen wie "Oxford Unite Against Facism", "Students Stand Up To Racism", und "Oxford Students Stand Up to Racism" wollen während des Events demonstrieren. Man wolle die klare Botschaft verbreiten, dass Rassisten nicht willkommen seien. Ian McKendrick von "Oxford Students Stand Up to Racism" sagte der Studentenzeitung: "Durch die Einladung der Führerin einer mit Nazis besetzten rassistischen Partei trägt die Oxford Union dazu bei, Rassismus und Faschismus zu stärken und zu legitimieren. In einer Zeit zunehmender rassistischer Angriffe und einer Zunahme rechtsextremer und faschistischer Aktivitäten in Großbritannien ist dies gefährlich und nachlässig für den Frieden und die Sicherheit der vielfältigen Gemeinschaft von Oxford."

Auch in der Politik gibt es Kritik an der Einladung Weidels. So sagt Anneliese Dodds, Mitglied des britischen Unterhauses: "Es ist sehr beunruhigend zu hören, dass die Oxford Union sich bemüht, einer rechtsextremen Politikerin auf diese Weise den Hof zu machen." Laut "New York Times" haben bereits mehr als 100 Politiker und Professoren einen offenen Brief unterzeichnet, der die Ausladung Weidels fordert.
Einladung an Alice Weidel kritisiert
Die Oxforder Studentenvereinigung hat in einer offiziellen Abstimmung die Einladung an Alice Weidel durch die Oxford Union verurteilt. Der Präsident der Oxford Union sagte unterdessen dem "Oxford Student": "Die Oxford Union hält an den Grundsätzen der politischen Neutralität und der freien Meinungsäußerung fest, und wir laden verschiedene politische Führer aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Perspektiven ein.”