Bayerns Staatskanzleichefin Christine Haderthauer kämpft um ihre politische Zukunft. Die Münchner Staatsanwaltschaft will ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsverdachts gegen die CSU-Politikerin einleiten. Wenn der Landtag einem solchen Schritt am Mittwoch nicht widerspricht, können die Ermittler beginnen.
Anlass für die Ermittlungen ist nach Angaben der CSU-Politikerin die Anzeige eines früheren Mitgesellschafters des Ehepaars Haderthauer bei der Firma Sapor Modelltechnik. Das kleine Unternehmen verkaufte Modellautos, die von psychisch kranken Straftätern gebaut wurden. Der frühere Geschäftspartner Roger Ponton sieht sich von den Haderthauers falsch über die Gewinne der Firma informiert und deshalb bei seiner Abfindung betrogen. Haderthauer hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.
Nach einem Krisentreffen mit Haderthauer und mehreren CSU-Spitzenpolitikern stellte sich am Dienstag auch Ministerpräsident Horst Seehofer erneut hinter die Ministerin. Die Opposition fordert dagegen ihren Rücktritt. Die Grünen im Landtag dringen auf einen Untersuchungsausschuss. Haderthauer war bereits 2003 aus der Beteiligung an der Modellbau-Firma ausgestiegen.