Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht sieht sich nach einem Medienbericht über einen Hubschrauberflug ihres Sohnes mit einem brisanten Vorwurf konfrontiert – weist diesen jedoch strikt von sich.
Das Magazin "Business Insider" schrieb am Montag, dass der Sohn der SPD-Politikerin mit einem Helikopter der Flugbereitschaft der Bundeswehr in den Urlaub geflogen sei.
Christine Lambrechts Sohn nutzte Bundeswehrhubschrauber
Dem Bericht zufolge postete der 21-Jährige am Ostersonntag (15. April) bei Instagram ein Foto von sich in dem Regierungshubschrauber. Seine Mutter sei schon vorher nach Schleswig-Holstein aufgebrochen, um dort einen Truppenbesuch zu absolvieren und anschließend einen Kurzurlaub auf Sylt zu machen.
Der Verdacht von "Business Insider": "Wurde ihr Sohn von der Flugbereitschaft am 15. April also extra in den Urlaub eingeflogen, wie das Foto auf den ersten Blick suggeriert?" Dies wäre in der Tat ein Missbrauch der Privilegien von Angehörigen der Bundesregierung – und hätte das Zeug zu einem Skandal.
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Das Haus von Christine Lambrecht widerspricht dieser Darstellung vehement: Zwar bestätigte das Ministerium, dass der Sohn Lambrechts mit dem Regierungshubschrauber nach Schleswig-Holstein geflogen sei, allerdings habe es sich mitnichten um einen Missbrauch der Flugbereitschaft gehandelt.
Vielmehr sei es ein "Mitflug eines Familienangehörigen Lambrechts" gewesen, teilte das Verteidigungsministerium laut Nachrichtenagentur AFP mit. Die Ministerin ist demnach mit an Bord gewesen. Auch habe der Flug nicht, wie das Instagram-Posting vermuten ließ, am 15. April, sondern schon am 13. April stattgefunden. Tatsächlich lässt das Upload-Datum eines Fotos bei Instagram keinerlei Rückschlüsse auf das Aufnahmedatum zu. Das Foto des 21-Jährigen ist inzwischen nicht mehr auffindbar.
Zudem habe Christine Lambrecht die Kosten für den Mitflug des Familienangehörigen "gemäß der Richtlinie zu 100 Prozent übernommen", hieß es weiter. Die Regeln für die Nutzung der Flugbereitschaft sehen vor, dass "ein Betrag in Höhe des Normaltarifs der Deutschen Lufthansa (DLH-Economy-Klasse) an die Bundeswehr" zu entrichten ist, wenn zum Beispiel Familienangehörige den Dienst nutzen. Auch seien der Name von Lambrechts Sohn sowie die Kostenerstattung auf der Passagierliste für den Flug "eindeutig vermerkt" worden, so das Ministerium. Der gesamte Vorgang sei "in voller Übereinstimmung mit den Richtlinien für den Einsatz von Luftfahrzeugen der Flugbereitschaft" abgelaufen.
Quellen: "Business Insider", Flugbereitschaft der Bundeswehr, Nachrichtenagenturen AFP und DPA