Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,
Das kann der ersehnte Schub für die bislang schleppenden Impfungen gegen das Coronavirus werden. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen heute den genauen Zeitpunkt für den Impfstart in Deutschlands Hausarztpraxen bestimmen. Indes stagniert in Deutschland die Zahl der Corona-Neuinfektionen.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:
Mehr als 9100 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 9100 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) heute früh unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 9146 neue Ansteckungsfälle registriert. Das sind 127 mehr als vergangenen Mittwoch, aber mehr als doppelt so viele wie am Vortag, als der Anstieg 4252 betragen hatte. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz fiel auf 65,4. Am Vortag hatte dieser Wert 67,5 betragen.
Kassenärzte: Ab April 20 Millionen Impfungen pro Monat möglich
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hält es für möglich, dass in Deutschland ab April 20 Millionen Menschen monatlich gegen das Coronavirus geimpft werden können. Eine Erstimpfung für die erwachsene Bevölkerung könne schon in der ersten Juni-Hälfte, die weitgehende Immunisierung Anfang August abgeschlossen sein, sagte Gassen der "Welt". Voraussetzung dafür sei ein rascher Nachschub an Impfstoffdosen.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen heute den genauen Zeitpunkt für den Start der Corona-Impfungen in Deutschlands Hausarztpraxen bestimmen. Es gibt schon eine Einigung auf den Zeitraum Anfang April. Bei einer Schalte der Fachminister heute soll es auch darum gehen, wie die erwarteten Impfstoffdosen auf die Impfzentren und die Praxen verteilt werden.
Queen nimmt Rassismusvorwürfe von Harry und Meghan "sehr ernst"
Nach dem brisanten Interview von Prinz Harry und seiner Frau Meghan hat sich die britische Königin Elizabeth II. betroffen über deren Äußerungen gezeigt: Sie nehme die Rassismus-Vorwürfe von Harry und Meghan "sehr ernst", hieß es in einer vom Buckingham-Palast am Dienstagabend veröffentlichten Erklärung der Queen. "Die aufgeworfenen Fragen, insbesondere die, die sich auf Rassismus beziehen, sind besorgniserregend."
Weiter hieß es: "Während einige Erinnerungen variieren können, werden sie sehr ernst genommen und in der Familie unter vier Augen besprochen." Sie sei "traurig, das ganze Ausmaß zu erfahren, wie herausfordernd die vergangenen Jahre für Harry und Meghan gewesen sind", fügte die Queen hinzu. Ihr Enkel und Meghan sowie deren Sohn Archie "werden immer sehr geliebte Familienmitglieder sein".

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Es war die erste Reaktion des Palastes nach den heftigen Vorwürfen von Prinz Harry und seiner Frau in einem aufsehenerregenden Fernsehinterview mit US-Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey am Sonntag.

Fund zweier Leichen – Polizei sucht weiter nach 38-Jährigem
Nach dem Fund zweier Leichen in einem Haus in Weilerbach bei Kaiserslautern sucht die Polizei weiter mit Hochdruck nach einem Verdächtigen. "Wir gehen davon aus, dass er zu Fuß unterwegs ist. Der Radius ist also relativ klein", sagte ein Polizeisprecher heute Morgen. Eine Spur gebe es aber noch nicht. Die Ermittler fahnden seit Dienstagabend öffentlich nach dem 38 Jahre alten Daniel Mentel. "Wir schließen nicht aus, dass er bewaffnet ist."
Die zwei Toten, eine 60 Jahre alte Frau und ein 65 Jahre alter Mann, waren am Dienstagmorgen in einem Gehöft entdeckt worden. Die Beamten gehen von einem Tötungsdelikt aus. Dass die beiden Opfer erschossen wurden, wollte ein Sprecher am Dienstag aber "weder bestätigen noch dementieren". Die Frau und der Mann seien nicht verheiratet, aber vermutlich ein Paar gewesen. Bei dem Verdächtigen handelt es sich demnach um den Sohn der Frau.
Bei der Suche waren nach Angaben vom Dienstag Spezialkräfte, ein Polizeihubschrauber sowie Personenspürhunde im Einsatz. Gefahndet wird in der 5000-Einwohner-Gemeinde Weilerbach und im benachbarten Rodenbach (Kreis Kaiserslautern). Die Hintergründe sowie mögliche Motive der Tat waren zunächst unklar.
Bericht: Hacker zapften 150 000 Überwachungskameras von US-Firma an
Hacker haben nach einem Medienbericht 150-000 Überwachungskameras einer US-Firma unter anderem in Krankenhäusern, Gefängnissen, Schulen und Polizeirevieren angezapft. Betroffen waren auch Unternehmen wie der Elektroauto-Hersteller Tesla und die IT-Sicherheitsfirma Cloudflare, wie der Finanzdienst Bloomberg in der Nacht meldete. So hätten die Hacker Aufnahmen vom Tesla-Standort Shanghai vorgeführt. Das kalifornische Start-up Verkada, von dem die Kameras stammen, teilte Bloomberg in einer ersten Reaktion mit, man untersuche "das Ausmaß des potenziellen Problems".
Es passiert zwar immer wieder, dass Bilder von günstigen Sicherheitskameras für den Haushalt abgegriffen werden – vor allem wenn die Nutzer nicht die voreingestellten Standard-Passwörter der Geräte ersetzen. Dass eine Firma mit großen Kunden gehackt wurde, die speziell mit mehr Sicherheit durch Gesichtserkennung warb, ist dagegen außergewöhnlich.
Erneut Abschiebeflug aus Deutschland in Afghanistan eingetroffen
In Afghanistan ist erneut ein Flugzeug aus Deutschland mit 26 abgeschobenen Männern an Bord eingetroffen. Die Maschine landete heute früh in der Hauptstadt Kabul, wie Beamte am Flughafen der Deutschen Presse-Agentur sagten. Nach einer Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie war im Dezember erstmals seit März 2020 ein Abschiebeflug eingetroffen. Seither wurde monatlich jeweils ein Flug durchgeführt. Es war die 37. Sammelabschiebung seit dem ersten derartigen Flug im Dezember 2016. Damit haben Bund und Länder bisher 1015 Männer nach Afghanistan zurückgebracht.
Das wird heute wichtig:
Statistik-Amt veröffentlicht Daten zur Ungleichheit in Deutschland
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht gemeinsam mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) neue Daten zu den Lebensverhältnissen in Deutschland. Wie haben sich Einkommen, Armutsrisiken und Bildungschancen entwickelt? Und wie nehmen Menschen ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wahr? Dafür kombiniert der Sozialbericht Daten der amtlichen Statistik mit empirischen Befunden der Sozialforschung. Ein besonderes Augenmerk des Datenreports 2021 liegt auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie, für die der Datenreport vor allem Zahlen für die erste Jahreshälfte 2020 enthält. Die Ergebnisse zur Ungleichheit für verschiedene Lebensbereiche wie Arbeit, Bildung oder das Verhältnis der Geschlechter werden um 10 Uhr auf einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz vorgestellt.
Merkel spricht mit Beschäftigten von Krisentelefonen über Pandemiefolgen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Mittwoch mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Hilfs- und Krisentelefonen über deren Erfahrungen in der Corona-Pandemie sprechen (14 Uhr). In dem digitalen Bürgerdialog soll es nach Angaben der Bundesregierung um Themen wie psychische Krisen, Stress in der Familie, Einsamkeit, finanzielle Not durch Jobverlust und Sorgen von Kindern und Jugendlichen gehen. Die Kanzlerin erhoffe sich dadurch Eindrücke von der "Lebenswirklichkeit der Menschen, die sich bei Hilfs- und Krisentelefonen melden".
Thomas Bach vor Wiederwahl als IOC-Präsident
Die Wiederwahl von IOC-Präsident Thomas Bach ist der Kernpunkt des ersten Tages der 137. Session des Internationalen Olympischen Komitees. Eine Bestätigung des 67 Jahre alten Tauberbischofsheimers im höchsten Amt des Weltsports für vier weitere Jahre gilt als Formsache, da es keinen Gegenkandidaten gibt. Bach wurde 2013 als erster Deutscher zum IOC-Präsidenten gewählt. Unmittelbar vor der Wahl steht die von ihm initiierte Reformagenda 2020 auf dem Programm, mit dem das IOC und die Olympischen Spiele fit für die Zukunft gemacht werden sollten. Die IOC-Session dauert drei Tage. Eigentlich war eine Zusammenkunft in Athen geplant. Wegen der Corona-Pandemie wird jedoch per Video-Schalte getagt.
Münchner Terrorprozess: Bricht Jennifer W. ihr Schweigen?
Rund zwei Jahre nach Beginn des Terrorprozesses um den Mord an einem kleinen jesidischen Mädchen im Irak will die Angeklagte ihr Schweigen zu den Vorwürfen voraussichtlich brechen. Die Anwälte von Jennifer W. haben angekündigt, vor dem Oberlandesgericht (OLG) München eine Einlassung ihrer Mandantin vorlesen zu wollen. Sie hatten bereits eine Erklärung zu ihren persönlichen Verhältnissen verlesen, nun soll es ab 9.30 Uhr in der Fortsetzung voraussichtlich auch um die Tatvorwürfe gehen. Die junge Frau aus Lohne in Niedersachsen ist wegen Mordes und Mitgliedschaft in der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeklagt. Sie soll tatenlos dabei zugesehen haben, wie ein fünfjähriges jesidisches Mädchen, das als Sklavin gehalten worden sein soll, angekettet in einem Innenhof bei brennender Hitze qualvoll verdurstete.
Kabinett will Tierschutzkontrollen verabschieden
Das Bundeskabinett befasst sich ab 9.30 unter anderem mit Neuregelungen zum Tierschutz in der Landwirtschaft. Nach den Gesetzesplänen von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) soll es weitere Kontrollmöglichkeiten geben, um Verstöße bei der Haltung von Schweinen und Rindern aufzuspüren. Kontrolliert werden sollen laut Ministerium dafür künftig auch Betriebe, die tierische Nebenprodukte verarbeiten. Dies sind Teile, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind.
Adidas präsentiert Strategie für die Zukunft
Der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller Adidas gibt am Morgen in Herzogenaurach seine Zahlen für das abgelaufene Corona-Geschäftsjahr 2020 bekannt. Weiterhin wollen die Franken um Konzernchef Kasper Rorsted die Strategie vorstellen, mit der sie ihre Wachstumsziele für die nächsten fünf Jahren erreichen wollen. Analysten gehen davon aus, dass Adidas wegen der Corona-Krise einen Umsatzrückgang von rund 16 Prozent auf rund 19,8 Milliarden Euro verkünden muss - zeitweise war ein überwiegender Teil der Läden in aller Welt, in dem Adidas-Produkte verkauft werden, pandemiebedingt geschlossen.
Zuhälterei, Menschenhandel, Missbrauch? Bordellbetreiber vor Gericht
Ein 55-Jähriger, der ein Bordell betrieben und dort über Jahre hinweg Gruppensex nach dem sogenannten Flatrate-Prinzip angeboten haben soll, muss sich ab 9.30 Uhr vor dem Berliner Landgericht verantworten. Laut Ermittlungen seien jeweils mindestens fünf Freier anwesend gewesen, die so lange bleiben und mit so vielen Prostituierten verkehren durften, wie sie wollten. Die Frauen seien trotz des erhöhten Arbeitseinsatzes nur für ihre reine Arbeitszeit bezahlt worden. Einige Frauen seien noch nicht 21 Jahre alt gewesen. Zudem soll der Angeklagte in fünf Fällen die Dienste einer minderjährigen Prostituierten in Anspruch genommen haben. Die Anklage lautet unter anderem auf Zuhälterei, Menschenhandel und sexuellen Missbrauch von Jugendlichen.
Champions League: Leipzig will kriselndes Liverpool überraschen
RB Leipzig will die Überraschung schaffen und gegen den englischen Meister FC Liverpool doch noch in das Viertelfinale der Champions League einziehen. Dafür müssen die Sachsen an diesem Mittwoch (21 Uhr/Sky und stern-Ticker) in dem aus Corona-Gründen nach Budapest verlegten Rückspiel ein 0:2 aus dem ersten Duell aufholen. "Meine Spieler wissen, dass im Fußball schon viele verrückte Dinge passiert sind und man Rückstände aufholen kann", sagte Trainer Julian Nagelsmann.
Bundesliga-Nachholspiel: Bremen peilt in Bielefeld wichtigen Sieg an
Fußball-Bundesligist Werder Bremen kann sich im Nachholspiel bei Aufsteiger Arminia Bielefeld noch weiter von der Abstiegszone entfernen. Das Duell in Ostwestfalen am frühen Abend (18.30 Uhr/Sky und stern-Ticker) hätte eigentlich Anfang Februar am 20. Spieltag stattfinden sollen, wurde damals aber wegen eines heftigen Wintereinbruchs kurzfristig abgesagt. Bremen würde mit einem Sieg gegen den Tabellen-16. den Vorsprung auf die Abstiegsränge auf elf Punkte ausbauen.