Der Bundestagsabgeordnete Diether Dehm (Linke) hat Ende August einen jungen afrikanischen Flüchtling von Italien nach Deutschland geschmuggelt. Das bestätigte er am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Weitere Angaben wolle er dazu nicht machen, um den jungen Mann nicht zu gefährden. Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" darüber berichtet.
Dem Bericht zufolge nahm Dehm den Halbwaisen zunächst ein paar Tage in seinem Ferienhaus am Lago Maggiore auf, brachte ihn dann im Auto über die Schweiz nach Deutschland, wo er ihn an Flüchtlingshelfer übergab. Der junge Mann, der zu seinem Vater gewollt habe, sei von Grenzbeamten nicht registriert worden, sagte Dehm der Zeitung. Obwohl Beihilfe zur illegalen Einreise verboten ist, ist sich Dehm keiner Schuld bewusst: "Ich bin mit mir im Reinen." Doch nach "Bild"-Informationen will ihn die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) wegen Schleusung vor Gericht bringen lassen.
Diether Dehm droht Ärger mit der Justiz
Das Blatt zitiert dazu den PolG-Chef Rainer Wendt: "Das Vorgehen erfüllt vermutlich den Straftatbestand der Schleusung und muss entsprechend mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden. Flüchtlingen ist mit solchen Aktionen gar nicht geholfen.“