Flüchtlinge aus Iran SPD warnt vor Einschleusung von Mullah-Agenten

Rauch über Teheran nach einem israelischen Angriff
Über einem Gebäude in Teheran steigt Rauch nach einem israelischen Angriff auf
© Morteza Nikoubazl
Angesichts der israelischen Militärschläge fliehen viele Menschen aus dem Iran. Die SPD im Bundestag warnt davor, das Regime in Teheran könnte dies auszunutzen versuchen.

Sie fliehen zu Tausenden. Angesichts der israelischen Militärschläge verlassen viele Iraner ihr Land, um sich in Sicherheit zu bringen. Auch in Deutschland dürften in den kommenden Wochen mehr iranische Flüchtlinge ankommen als in der Zeit zuvor. 

Die SPD warnt nun, dass das Mullah-Regime in Teheran versuchen könnte, dies für seine Zwecke auszunutzen. "Sofern Menschen bei uns in Deutschland Schutz suchen wollen, werden wir insbesondere bei den männlichen Geflüchteten auch auf unsere Sicherheit achten müssen", fordert der innenpolitische Sprecher der SPD im Bundestag, Sebastian Fiedler, im stern. "Wir dürfen keinesfalls zulassen, dass das iranische Regime, namentlich die Revolutionsgarden, die Not von Geflüchteten ausnutzt, um eigene Leute hier einzuschleusen."

Fiedler sprach sich zudem gegen die Forderung der Grünen aus, einen Abschiebestopp für iranische Geflüchtete in Deutschland zu verhängen. "Im vergangenen Jahr sind lediglich 14 Personen aus Deutschland in den Iran abgeschoben worden; im ersten Quartal dieses Jahres waren es fünf", sagte Fiedler. "Es wird ohnehin in jedem Einzelfall geprüft, ob den Menschen im Falle ihrer Abschiebung in ihr Herkunftsland schwerwiegende Gefahren, wie zum Beispiel Tod oder Folter drohen." Er gehe davon aus, dass es aktuell ohnehin kaum möglich sei, in den Iran abzuschieben. 

Iran: Grüne fordern sofortigen Abschiebestopp

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Filiz Polat, hatte einen "sofortigen bundesweiten Abschiebestopp nach Iran" gefordert. "Menschen, die zu uns geflohen sind, müssen vor Tod oder Verfolgung geschützt werden und dürfen nicht in ein Unrechtsregime und Kriegsgebiet abgeschoben werden", sagte Polat der "taz".