Hamburg - Durch die anhaltende Diskussion um die "Agenda 2010" und den Konflikt mit den Gewerkschaften ist die SPD auf einen historischen Tiefstwert gesunken. Nach der wöchentlichen Umfrage des Forsa-Instituts für den stern und den Fernsehsender RTL fielen die Sozialdemokraten im Vergleich zur Vorwoche um einen weiteren Punkt und erreichen nun nur noch 26 Prozent. Eine derart niedrige Zahl hat das Forsa-Institut für die SPD bislang nur einmal ermittelt, kurz vor dem Mannheimer Parteitag 1995. Die Union konnte sich dagegen um einen weiteren Punkt verbessern: Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, würden 49 Prozent der Deutschen CDU und CSU ihre Stimme geben. Die Werte für die kleinen Parteien blieben unverändert: Grüne 12, FDP sechs, PDS vier, Sonstige drei Prozent.
50 Prozent der Deutschen haben nach der Forsa-Umfrage Verständnis für den Widerstand der Gewerkschaften gegen die Reformpläne des Kanzlers. 39 Prozent der Befragten erklärten, sie hätten dafür kein Verständnis, elf Prozent äußerten sich unentschieden. Verständnis bedeutet jedoch nicht automatisch Unterstützung: Eine klare Mehrheit der Bundesbürger ist nach anderen Untersuchungen für eine Durchsetzung der "Agenda 2010"-Ziele.
Den Plan der Bundesregierung, die Tabaksteuer um einen Euro pro Schachtel zu erhöhen, um damit Lücken im Haushalt auszugleichen, finden 54 Prozent der Bundesbürger richtig. 43 Prozent sprachen sich gegen das Vorhaben aus. Drei Prozent der Befragten hatten zu dem Thema keine Meinung.
Zur Feststellung der Parteipräferenz befragte das Forschungsinstitut Forsa im Auftrag von stern und RTL zwischen dem 5. und 9. Mai 2508 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten. Datenbasis für die übrigen Fragen: 1003 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger am 8. und 9. Mai, Fehlertoleranz: +/- drei Prozentpunkte, Auftraggeber: stern und RTL