Für den gestorbenen Altkanzler Helmut Schmidt soll es nach einem Medienbericht einen Staatsakt in Hamburg geben. Die Veranstaltung solle in zwei bis drei Wochen stattfinden, berichtete die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf nicht genannte Quellen im Rathaus.
Neben einer Trauerfeier in der Kirche St. Michaelis sei ein Empfang für geladene Gäste im Rathaus geplant. Heute sei nicht die Zeit, sich zu den konkreten Planungen für die Trauerfeierlichkeiten zu äußern, sagte ein Senatssprecher am Dienstagabend zu dem Bericht.
Staatsoberhäupter aus aller Welt würden zu der Zeremonie erwartet, sowie höchste Repräsentanten der Verfassungsorgane des Bundes, Hinterbliebene, Weggefährten, Freunde und führende Persönlichkeiten aus Politik, Religion, Wirtschaft und Kultur, schreibt die Zeitung.
Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck sollen demnach eine Rede halten und sich auch in das Kondolenzbuch eintragen, welches bereits in der Diele des Hamburger Rathauses ausgelegt ist. Dort können die Hamburger ihre Verbundenheit mit dem Ehrenbürger der Stadt zum Ausdruck bringen, wie die Bürgerschaftskanzlei und die Senatspressestelle mitteilten.
Am Rathaus selbst wurde schon am Dienstag Trauerfloor am Eingangsportal geflaggt. Die Bürgerschaft will laut Bericht in ihrer Plenarsitzung mit einer Schweigeminute des Altkanzlers gedenken.
Merkel und Gauck kondolieren
Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel trugen sich am Mittwochmorgen in Berlin in ein Kondolenzbuch ein und brachten damit ihre Trauer zum Ausdruck. Vor einem Ölbild des Altkanzlers schrieb auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) einige Zeilen in das im Kanzleramt ausgelegte schwarze Buch.
Schmidt war am Dienstag zu Hause in Hamburg mit 96 Jahren im Kreis seiner Familie gestorben. Führende deutsche und europäische Politiker würdigten den Sozialdemokraten als eine der prägendsten Persönlichkeiten der Nachkriegsgeschichte. "In seinen öffentlichen Ämtern, ganz besonders als Bundeskanzler, hat Helmut Schmidt Großes geleistet", schrieb Gauck an Schmidts Tochter Susanne Kennedy-Schmidt. Merkel nannte Schmidt, der zwischen 1974 und 1982 regiert hatte, eine "politische Institution der Bundesrepublik".