Der Freistaat Sachsen grenzt an die Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern sowie an Tschechien und Polen. Derzeit leben in Sachsen rund 4,3 Millionen Menschen. In der Lausitz gehört dazu die sorbische Minderheit, die ihre eigene Sprache und Kultur pflegt. Deren Zahl wird auf etwa 60 000 geschätzt. Mit Leipzig kann Sachsen auf die zweitgrößte Metropole im Osten verweisen.
Wie die anderen Ost-Bundesländer hat Sachsen mit hoher Arbeitslosigkeit und Abwanderung zu kämpfen. Im August betrug die Erwerbslosenquote 17,7 Prozent. Dresden, Leipzig und Chemnitz haben sich wieder zu Industriezentren mit "Leuchttürmen" wie Halbleitertechnik, Autoproduktion und Maschinenbau entwickelt. Dagegen gehören die Lausitz, das Leipziger Land, das Erzgebirge und das Vogtland zu den strukturschwachen Regionen. Dennoch hat Sachsen nach Studien im Bundesvergleich in den vergangenen drei Jahren die größten wirtschaftlichen Fortschritte gemacht.
Das dramatischste Ereignis seit Wiedergründung des Freistaates nach der Wende war das Jahrhunderthochwasser im August 2002. 21 Menschen starben in reißenden Fluten von Bächen und Flüssen. Der Schaden wurde auf wenigsten 8,7 Milliarden Euro geschätzt. Noch ist der Wiederaufbau nicht völlig abgeschlossen.
Wahlen in Sachsen
Der Freistaat Sachsen mit derzeit gut 3,5 Millionen Wahlberechtigten wird seit 1990 von der CDU allein regiert. Ministerpräsident ist zur Zeit Georg Milbradt, der das Amt im April 2002 von Kurt Biedenkopf übernommen hat.
Bei der Landtagswahl am 19. September kämpfen Milbradt und die Union um den Erhalt der absoluten Mehrheit. Für Milbradt ist die Wahl am Sonntag eine Nagelprobe: Sein Vorgänger Biedenkopf, mit dem er sich noch als Finanzminister heftig zerstritt, hatte drei Mal komfortable absolute Mehrheiten für die CDU erzielt.
Bei der Landtagswahl am 19. September 1999 holte die CDU mit Biedenkopf 56,9 Prozent der Stimmen und 76 der 120 Mandate. Mit 10,7 Prozent kam die SPD auf das schlechteste Ergebnis, das sie je bei einer Landtagswahl erzielte. Die PDS gewann 5,7 Punkte und wurde mit 22,2 Prozent zur zweitstärksten Kraft.
Bei den Kommunalwahlen und der Europawahl im Juni 2004 behauptete sich die CDU auf Platz eins vor PDS und SPD. In Chemnitz, Leipzig und Dresden verlor die Union bei den Kommunalwahlen jedoch ihre Vormachtstellung. In Chemnitz und Riesa hatten rechtsradikale Parteien starken Zulauf. Die sächsischen Sozialdemokraten konnten in jüngerer Zeit nur bei der Bundestagswahl 2002 zulegen. Damals kamen sie mit 33,3 Prozent nah wie nie an das CDU-Ergebnis (33,6) heran.

Das Wichtigste aus der Bundespolitik auf einen Blick
Abonnieren Sie unseren kostenlosen Hauptstadt-Newsletter – und lesen Sie die wichtigsten Infos der Woche, von unseren Berliner Politik-Expertinnen und -Experten für Sie ausgewählt!
Bei der ersten Landtagswahl nach der Wende im Oktober 1990 konnte die CDU mit dem "West-Import" Biedenkopf (53,8 Prozent) die SPD (19,1) klar distanzieren. Auch PDS (10,2), Bündnis 90 (5,6) und FDP (5,3) zogen in das Parlament in Dresden ein. Bei der Bundestagswahl wenige Wochen später sah es ähnlich aus - die FDP schnitt hier mit 12,4 Prozent deutlich stärker, die CDU (49,5) etwas schwächer ab.
Bei der Landtagswahl 1994 baute die CDU ihre absolute Mehrheit auf den Rekordwert von 58,1 Prozent aus. Die Regierung Biedenkopf verfügte im Landtag über 77 der 120 Mandate. Für die SPD war der Wahlausgang 1994 ein Debakel: Sie fiel um 2,5 Punkte auf 16,6 Prozent. Die PDS (16,5 Prozent) zog mit der SPD fast gleich, FDP und Grüne verschwanden aus dem Parlament. Bei der Bundestagswahl 1994 war die CDU mit 48 Prozent fast so stark wie SPD (24,3), PDS (16,7), Grüne (4,8) und FDP (3,8) zusammen.
Die Bundestagswahl 1998 sah die CDU in Sachsen (32,7) nur knapp vor der SPD (29,1), die PDS kam erstmals auf 20 Prozent. Bei späteren Kommunal- und Europawahlen schaffte die CDU Platz eins, wenn auch nicht so klar wie bei den von Biedenkopf geprägten Landtagswahlen. Hauchdünn fiel der Vorsprung bei der Bundestagswahl 2002 aus.