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Rüstungs-Deal Israel kauft vier deutsche Kriegsschiffe

Deutsche Rüstungsexporte sorgen immer wieder für Kritik. Nun wurde erneut ein millionenschwerer Deal vereinbart: Israel hat einen Vertrag zum Kauf von vier deutschen Kriegsschiffen unterzeichnet.

Israel hat vier Kriegsschiffe aus deutscher Produktion bestellt. "Wir haben heute Morgen einen Vertrag mit der Werft ThyssenKrupp Marine Systems unterzeichnet", sagte Verteidigungsminister Mosche Jaalon am Montag bei einer Pressekonferenz an der Seite seiner deutschen Kollegin Ursula von der Leyen (CDU) in Tel Aviv. Das Auftragsvolumen liegt laut israelischen Medien bei 430 Millionen Euro. Deutschland trägt nach Angaben Israels etwa ein Drittel der Kosten.

Die Korvetten würden binnen fünf Jahren geliefert, sagte Jaalon. Mit den Kriegsschiffen könne der Schutz der israelischen Gasplattformen im Mittelmeer "verdoppelt werden". Von der Leyen, die am Montag zu einem zweitägigen Besuch in Israel eintraf, bestätigte, dass Deutschland einen Zuschuss zahle. "Nach reiflicher Überlegung haben wir uns aufgrund unserer historischen Verantwortung zur finanziellen Beteiligung entschlossen", sagte die Ministerin. Eine genau Summe nannte sie aber nicht.

Immer wieder Kritik

Die deutschen Rüstungsexporte nach Israel stoßen immer wieder auf Kritik. Zuletzt war im September ein U-Boot nach Israel geliefert worden. Auch bei diesem Geschäft finanzierte Deutschland ein Drittel der Baukosten als Militärhilfe für Israel.

Jaalon hatte von der Leyen zu Gesprächen über die bilaterale Sicherheitszusammenarbeit eingeladen. Die beiden Politiker wollen außerdem an die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland vor genau 50 Jahren erinnern. Israels Staatschef Reuven Rivlin besucht aus diesem Anlass derzeit Berlin.

Auf von der Leyens Programm stand am Montag auch ein Besuch der Fregatte "Karlsruhe" der deutschen Marine, die seit Donnerstag im Hafen von Haifa liegt. Am Dienstag kommt die CDU-Politikerin in Jerusalem zu einem Gespräch mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zusammen. Die Verteidigungsministerin will außerdem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und ein Behandlungszentrum für posttraumatische Störungen besuchen.

car/AFP AFP

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