Landtagswahl Magets Kampfansage an die CSU

Der große Verlierer von 2003 darf noch einmal ran: Bayerns SPD schickt Franz Maget als Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im September ins Rennen. Der Frischgekürte sparte nicht mit deftigen Worten in Richtung CSU.

Die bayerische SPD hat ihren Fraktionschef Franz Maget zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 28. September gekürt. "Mein Anspruch und Ziel ist es, die absolute Mehrheit der CSU zu brechen und selbst Ministerpräsident von Bayern zu werden", sagte der 54-jährige Maget am Sonntag unter dem Jubel der Delegierten auf dem SPD-Landesparteitag in München.

Die CSU sei nach 50 Jahren Alleinregierung kraftlos und orientierungslos geworden, Ministerpräsident Günther Beckstein sei "schon nach neun Monaten erschöpft und verbraucht", sagte der Oppositionsführer und forderte: "Es muss Schluss sein mit der Selbstherrlichkeit einer Staatspartei, die sich das Land unter den Nagel gerissen hat!" Maget war 2003 als SPD-Spitzenkandidat mit dem schlechtesten je erzielten Wahlergebnis gegen den damaligen Regierungschef Edmund Stoiber gescheitert. Umfragen sehen die SPD wie damals unverändert bei rund 20 Prozent, obwohl die CSU seit Monaten unter 50 Prozent liegt. Maget hatte vor kurzem eine Viererkoalition mit Grünen, FDP und Freien Wählern ins Gespräch gebracht. Nach der Koalitionsaussage der FDP zugunsten der CSU und dem Umfragehoch der Linken erwähnte er das Thema auf dem Parteitag nicht mehr.

Als Regierungschef würde er Mindestlöhne und ein kostenloses Kindergartenjahr einführen und die Studiengebühren abschaffen. "Es ist Zeit für ein gerechteres Bayern", sagte Maget. Er würde die Grundschulzeit verlängern, erneuerbare Energie stärker fördern und die Gentechnik eindämmen. "Bayern geht nicht unter, wenn die SPD dieses Land regiert", sagte der Spitzenkandidat.

Maget wurde mit 243 von 247 Stimmen oder 98,4 Prozent zum Spitzenkandidaten gekürt. Der Münchner SPD-Chef steht seit 2000 an der Spitze der SPD-Landtagsfraktion. Seit einem Jahr ist er Präsidiumsmitglied der Bundes-SPD. Seinen Wahlkreis hatte Maget zwei Mal gegen die CSU-Politikerin Monika Hohlmeier verteidigt. Der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude sagte, Maget sei "einfach ein anständiger Kerl".

AP
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