Bei zwei Landtagswahlen hat die Union die Nase vorn und kann weiter den Regierungschef stellen. Die drei Parteien der Berliner Ampel-Koalition erleiden Verluste. Für die FDP könnte es besonders bitter werden. Die Ereignisse des Wahltages zum Nachlesen.
In Bayern und Hessen haben die Wahllokale geschlossen. In ersten Hochrechnungen zeichnen sich für beide Länder klare Wahlsieger ab.
In Hessen ist die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein demnach klar die stärkste Kraft. Die Christdemokraten erzielten laut den Hochrechnungen der Institute Infratest dimap für die ARD und der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF am Sonntag 34,7 bis 35,4 Prozent der Stimmen und lagen damit weit vor der SPD von Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit 15,2 bis 15,9 Prozent sowie der AfD mit 16,3 bis 16,8 Prozent.
Die Grünen von Spitzenkandidat und Vizeregierungschef Tarek Al-Wazir erreichten demnach 15,4 bis 15,5 Prozent, während der FDP mit 5,0 Prozent um den Wiedereinzug in das Landesparlament bangen musste und die Linke mit 3,5 Prozent an der Fünfprozenthürde scheiterte. Auch die Freien Wähler verpassten demnach mit 3,5 Prozent den Einzug in den Landtag.
Ähnlich klar ist die Lage in Bayern. Nach den Hochrechnungen kommt die CSU auf 36,7 bis 36,9 Prozent. Damit rutscht die Partei, die im Freistaat seit 65 Jahren den Regierungschef stellt, noch unter ihr desaströses Ergebnis von 2018 (37,2 Prozent). Schon damals war sie um mehr als 10 Punkte abgestürzt. Die Freien Wähler verbessern sich deutlich auf 14,0 bis 14,1 Prozent (2018: 11,6). Die Grünen verlieren leicht auf 15,6 bis 15,9 Prozent und kommen an ihr Rekordergebnis von 17,6 Prozent aus dem Jahr 2018 nicht heran. Die AfD gewinnt stark dazu auf 15,1 bis 15,8 Prozent (10,2). Die SPD erreicht dagegen nur magere 8,4 bis 8,5 Prozent (9,7) - dies wäre das schlechteste Ergebnis bei einer Bayern-Wahl überhaupt. Die FDP dürfte mit 3 bis 3,1 Prozent den Einzug ins Parlament verpassen.
Alles Wichtige rund um die Wahlen in Bayern und Hessen im stern-Liveblog:
Thomas Krause
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wir beenden unsere Berichterstattung zu den Landtagswahlen für heute. Morgen finden Sie weitere Analysen, Kommentare und Nachrichten zu den Wahlergebnissen beim stern.
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Thomas Krause
Der Grünen-Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir hat sein Direktmandat bei der Landtagswahl in Hessen knapp verloren. Al-Wazir erhielt im Wahlkreis Offenbach-Stadt laut dem Statistischen Landesamt 25,8 Prozent der Stimmen. Seine CDU-Konkurrentin Kim-Sarah Speer erreichte 25,9 Prozent.
Bei den Landesstimmen war der Abstand deutlicher: Die CDU siegte mit 28,6 Prozent klar vor den Grünen mit 19,7 Prozent. 2018 hatte Al-Wazir den Wahlkreis als Direktkandidat noch mit 27,5 Prozent gewonnen.
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Thomas Krause
CSU-Chef Markus Söder sieht in den Ergebnissen der Landtagswahlen in Bayern und Hessen den Auftrag für eine andere Migrationspolitik. "Die Folgen heißen für mich – und das ist das Wichtigste überhaupt aus diesem Wahlergebnis – die nationale Aufgabe, die Migrationspolitik zu einer Wende zu führen, zu einem Pakt gegen unkontrollierte Zuwanderung", sagte Bayerns Ministerpräsident im ZDF-"heute journal". "Das, glaube ich, ist der eigentliche Auftrag, den wir aus den beiden Landtagswahlen am Ende ziehen können."
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Thomas Krause
Die SPD-Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat bei der Landtagswahl in Hessen das Direktmandat in ihrem Wahlkreis Main-Taunus I deutlich verpasst. Mit 14,8 Prozent landete sie abgeschlagen auf dem dritten Platz, wie das Statistische Landesamt mitteilt. Das Direktmandat holte der CDU-Kandidat Christian Heinz mit 43,9 Prozent der Stimmen.
Auf den zweiten Platz kam Gianina Zimmermann (Grüne) mit 16,1 Prozent. Heinz hatte den Wahlkreis bereits 2018 gewonnen. Damals erhielt er 35,4 Prozent der Stimmen. Faesers SPD erlebte bei der Landtagswahl insgesamt ein Desaster und fuhr das schlechteste Ergebnis in der Geschichte des Landesverbands ein.
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Thomas Krause
Die Freie-Wähler-Politiker Hubert Aiwanger und Roland Weigert haben die bundesweit ersten Direktmandate für ihre Partei geholt. Nach vorläufigem amtlichen Ergebnis kam Aiwanger bei der Landtagswahl am Sonntag im niederbayerischen Stimmkreis Landshut auf 37,2 Prozent der Stimmen, Weigert im oberbayerischen Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen auf 31,6 Prozent.
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Thomas Krause
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat bei der Landtagswahl sein Direktmandat mit einem besseren Ergebnis als bei der Landtagswahl vor fünf Jahren gewonnen. Söder holte in seinem Stimmkreis Nürnberg-Ost bei der Landtagswahl am Sonntag 41,5 Prozent der Stimmen. Söder konnte damit den Grünen Elmar Hayn als Zweitplatzierten mit 22,1 Prozent der Erststimmen deutlich hinter sich lassen. Bei der Landtagswahl 2018 hatte Söder mit 38,1 Prozent seinen Stimmkreis gewonnen.
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Neue Hochrechnungen: FDP Hessen bei 5,0 Prozent
Thomas Krause
Der mögliche Wiedereinzug in den Wiesbadener Landtag gestaltet sich für die hessische FDP zur Zitterpartie: Nachdem die Partei in den Hochrechnungen zwischenzeitlich knapp unter der Fünfprozenthürde gelegen hatte, verorteten sie die jüngsten Hochrechnungen für ARD und ZDF am späten Abend wieder bei 5,0 Prozent. Vor fünf Jahren hatte die FDP bei der Landtagswahl 7,5 Prozent geholt.
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Thomas Krause
Der hessische Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl, Boris Rhein, hat das Direktmandat in seinem Wahlkreis verteidigt. Rhein wurde im Wahlkreis Frankfurt am Main VI mit 40,2 Prozent der Stimmen gewählt, wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden mitteilte. Weit dahinter folgten mit 18,0 Prozent Nilab Alokuzay-Kiesinger (Grüne) und Stefanie Minkley (SPD) mit 17,1 Prozent.
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Thomas Krause
Bei der Landtagswahl in Hessen haben der Wahlsieger CDU und die dahinter folgende AfD zahlreiche Stimmen von den anderen Parteien gewonnen – kräftig verloren haben hingegen die Ampelparteien und die Linke. Der ARD-Analyse zur Wählerwanderung zufolge wechselten von der SPD 72.000 Wählerinnen und Wähler zur CDU, 53.000 kamen von den Grünen und 52.000 von der FDP.
Zudem stimmten 35.000 ehemalige Nichtwähler und 5000 Linke-Anhänger für den Wahlsieger. 4000 Menschen, die bei der letzten Wahl 2018 für sonstige Parteien gestimmt hatten, wählten nun ebenfalls die CDU. Stimmen abgeben mussten die Christdemokraten nur an die AfD - und zwar 2000.
Die zweitplazierte AfD gewann von allen großen Parteien Wählerinnen und Wähler: Neben jenen von der CDU 20.000 von der SPD, 18.000 von der FDP, 10.000 von der Linken und 6000 von den Grünen. Zudem stimmten 13.000 ehemalige Nichtwähler und 12.000 Wähler sonstiger Parteien für die rechte Partei.
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Thomas Krause
Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußert sich zuversichtlich, ihr Ministeramt trotz des schlechten Abschneidens der SPD bei der hessischen Landtagswahl fortführen zu können. "Ich habe sehr viel Solidarität heute aus Berlin erhalten", sagte die SPD-Spitzenkandidatin in der ARD auf die Frage, ob sie Ministerin bleiben könne. Das historisch schlechteste Ergebnis der SPD bei einer Landtagswahl in Hessen nannte Faeser "sehr enttäuschend".
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Thomas Krause
Die FDP verpasst neuen Hochrechnungen von ARD und ZDF zufolge knapp den Wiedereinzug in den hessischen Landtag. In der ARD-Hochrechnung von 20.19 Uhr und in der ZDF-Hochrechnung von 20.41 Uhr liegen die Liberalen nur noch bei 4,9 Prozent.
Klarer Sieger ist demnach die CDU. Sie kommt auf 33,8 bis 34,3 Prozent. Zweitstärkste Kraft wird die AfD mit 17,9 bis 18,2 Prozent. Die bisher mitregierenden Grünen erreichen 14,6 bis 14,9 Prozent. Noch vor den Grünen liegt die SPD mit 15,1 bis 15,2 Prozent. Die bisher im Landtag vertretende Linke verfehlt mit je 3,1 bis 3,3 Prozent klar den Wiedereinzug ins Parlament. Die Freien Wähler kommen auf 3,5 bis 3,6 Prozent
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Thomas Krause
CDU-Chef Friedrich Merz gratuliert den Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und Boris Rhein (CDU) zu deren Wahlergebnissen in Bayern und Hessen und ruft seine Partei zugleich zur Geschlossenheit auf. In einem Beitrag auf der Plattform X (früher Twitter) schrieb Merz an Rhein gerichtet von einem "sensationellen Ergebnis". Das zeige vor allem eines: "Geschlossenheit und klare Positionen zahlen sich aus. Wenn wir diesen Weg alle gemeinsam weitergehen, ist das Ampel-Chaos spätestens zur Bundestagswahl 2025 beendet."