Linkspartei-Kandidat Was Sodann über Ypsilantis Debakel denkt

Er soll für die Linken das Amt des Bundespräsidenten erobern: Peter Sodann, 72, bekannt als "Tatort"-Kommissar. Im stern.de-WebTV-Interview liefert er eine Verschwörungstheorie zu Hessen und spricht Haftbefehle für Ackermann und Zumwinkel aus. Preisfrage: Was nimmt Sodann eigentlich ernst?

Peter Sodann, geboren 1936 in Meißen, war schon zu DDR-Zeiten als Querdenker bekannt, und diese Rolle hat er bis heute nicht abgelegt. Vor drei Jahren gab der Schauspieler und Theaterintendant bekannt, dass er für die PDS in den Bundestag einziehen wolle - gab seine Kandidatur aber rasch wieder auf. Hintergrund waren die ARD-Richtlinien, die es verbieten, dass Protagonisten des Programms sich parallel um ein politisches Mandat bemühen. Sodann war damals noch als Kommissar "Peter Ehrlicher" im "Tatort" unterwegs.

Nun, nach seinem Ausscheiden aus dem "Tatort", nimmt Sodann einen zweiten Anlauf - und peilt nicht etwa nur ein Bundestagsmandat an, sondern Schloss Bellevue. Er ist der offizielle Kandidat der Linkspartei für das Amt des Bundespräsidenten. Kaum war er nominiert, machte Sodann fette Schlagzeilen. Unter anderem mit seiner Äußerung, als Tatort-Kommissar hätte er gerne Josef Ackermann, den Chef der Deutschen Bank, verhaftet. Oder auch mit seiner spektakulären Ansicht, Deutschland sei keine richtige Demokratie.

stern.de bat Sodann zum WebTV-Interview ins "Café Einstein" - und erlebte dort einen Menschen, der das Prinzip der "ernsthafen Heiterkeit" auch auf die Politik anwendet. Sodann würde mittlerweile nicht nur Ackermann verhaften wollen, sondern auch Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel. Und für Andrea Ypsilantis Debakel in Hessen hat er auch eine Erklärung parat. Willkommen in der oft kuriosen Welt des selbsternannten Antikapitalisten Peter Sodann.

HPS