Nach Festnahme Wie unterschiedlich Ex-RAF-Mitglieder mit ihrer Schuld umgehen

RAF-Fahndungsplakat
Mit solchen Fahndungsplakaten wurde in den siebziger und achtziger Jahren nach Mitgliedern der RAF der so genannten "zweiten Generation" gesucht.
© Imago Images
Spüren die RAF-Rentner Reue? Sehen sie ihre Fehler ein? Unsere Autorin erinnert der Fall von Daniela Klette an sehr verschiedene Begegnungen mit ehemaligen Linksterroristen. 

So endet also der Kampf gegen das System. In einem leicht heruntergekommenen Mehrfamilienhaus in Berlin-Kreuzberg. Keinen Widerstand soll die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette bei ihrer Festnahme geleistet haben.

Was Klette, mittlerweile 65 Jahre alt, wohl dabei empfunden hat? Erleichterung, dass es endlich vorbei ist? Reue, dass sie ihr Leben für eine mörderische Ideologie verschwendet hat? Keines von beidem?

Das Fahndungsfoto der mutmaßlichen RAF-Terroristin Daniela Klette
Mit diesem Foto fahndete die Polizei nach der mutmaßlichen RAF-Terroristin Daniela Klette

Die RAF begleitet mich seit meiner Kindheit. Nicht nur in Form von Fahndungsplakaten in Schwarzweiß, vor denen wir als Kinder gruselnd und staunend standen. Ich komme aus Karlsruhe, wo am Gründonnerstag im Jahr 1977 der Generalbundesanwalt Siegfried Buback an einer Kreuzung erschossen wurde. Nur wenige Gehminuten von meiner Schule entfernt, auf der auch der RAF-Terrorist Günter Sonnenberg Schüler war.