Ein Privatjet des Typs Cessna 551 ist laut übereinstimmenden schwedischen Medienberichten am Sonntag über der Ostsee abgestürzt. Die laut den Medienberichten deutsche Maschine war auf dem Weg von Spanien nach Köln. Wie Daten von Flightradar24 zeigen, überflog der Jet aber Köln und danach weiter über Rügen und Bornholm in Richtung der schwedischen Insel Gotland.
Wenig später verlor die Cessna stark an Höhe. Nach Angaben der Zeitung "Dagens Nyheter" gab die See- und Luftrettungszentrale kurz vor 20 Uhr bekannt, dass das Flugzeug vom Radar verschwunden sei. "Unser Helikopter aus Visby ist auf dem Weg zu dem Ort, an dem wir befürchten, dass das Flugzeug abgestürzt ist", sagte Jonas Wahlström vom See- und Luftrettungszentrum der Zeitung.
Die Zeitung "Aftonbladet" schreibt, ein Flugzeug der schwedischen Küstenwache kreise über der Absturzstelle. Sie hätten Ölflecken und Trümmer gefunden. "Dieses Flugzeug ist abgestürzt. Die Chance, Überlebende zu finden, ist minimal", sagte Lars Antonsson vom See- und Luftrettungszentrum.
Offenbar kein Kontakt zu Piloten
Nach Informationen von "Dagens Nyheter" versuchte die Flugsicherung, den Piloten zu kontaktieren, als die Maschine den Kölner Flughafen passierte – erhielt jedoch keine Antwort. Es seien dann deutsche und dänische Kampfjets in die Luft geschickt worden.
Wahlström sagte dem TV-Sender SVT, dass sich vier Menschen an Bord befunden hätten. Die deutschen und dänischen Kampfpiloten hätten keinen Kontakt zu den Piloten herstellen können. Auch zu den Passagieren habe kein Kontakt hergestellt werden können.
Das dänische Militär bestätigte am Abend, dass man erfolglos versuchte, mit der Cessna Kontakt aufzunehmen, bevor es in den schwedischen Luftraum einflog.
Wie ein Sprecher der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagabend bestätigte, stiegen Alarmrotten, die aus zwei Eurofightern bestehen, im deutschen Luftraum auf, um sich ein Bild über das ungewöhnliche Flugverhalten zu machen. Ersten Erkenntnissen zufolge war der Pilot womöglich bewusstlos geworden.
Nach Angaben der "Bild"-Zeitung seien neben einem Piloten ein Mann, eine Frau und eine Tochter an Bord gewesen. Laut bislang unbestätigten "Bild"-Informationen soll es Probleme mit dem Kabinendruck gegeben haben. Demnach brach der Kontakt zum Boden kurz hinter der iberischen Halbinsel ab. Im Luftraum über Frankreich übernahm eine Rotte der französischen Armee, bevor im deutschen Luftraum zunächst eine Rotte aus Neuburg an der Donau und später aus Rostock-Laage aufstieg.

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