Edathy-Prozess Hartmann meldete Handy bereits im März als gestohlen

Das Handy, mit Michael Hartmann mit Sebastian Edathy kommuniziert haben soll, hat er bereits im März als gestohlen gemeldet. Seine Verteidigung gegen Edathys Anschuldigungen gerät ins Wanken.

Der SPD-Politiker Michael Hartmann hat nach einem Bericht des Senders MDR Info sein abhörsicheres Krypto-Diensthandy bereits im März als gestohlen gemeldet. Der Sender berief sich auf Informationen aus dem Umfeld des Untersuchungsausschusses zur Affäre um den SPD-Politiker Sebastian Edathy. Dessen Bundestagsbüro äußerte sich zu dem MDR-Bericht auf Anfrage zunächst nicht.

Nach Angaben Edathys soll Hartmann dieses Handy verwendet haben, um mit ihm über den Stand der gegen Edathy gerichteten Ermittlungen wegen Kinderpornographie zu kommunizieren. Hartmann hat die Vorwürfe zurückgewiesen, Edathy im Herbst 2013 Informationen über den Ermittlungsstand weitergegeben zu haben. Dabei ist auch bislang unklar, ob Hartmann über interne Informationen dazu verfügte.

Spekulationen zurückgewiesen

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann, der mit Hartmann damals über Edathy gesprochen hatte, hat ebenfalls Spekulationen zurückgewiesen, er habe interne Informationen zu den Ermittlungen weitergegeben. Nach SPD-Fraktionsangaben hatte Oppermann Hartmann gebeten, sich um Edathy wegen offensichtlich gesundheitlicher Probleme zu kümmern.

Sowohl Edathy wie auch Hartmann sollen morgen vor dem Untersuchungsausschuss aussagen. Das abhörsichere Krypto-Handy war Hartmann wegen dessen Mitgliedschaft im Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages für die Arbeit der Geheimdienste zur Verfügung gestellt worden.

DPA
yps/DPA