Regierungskonzept Deutschland will enge Partnerschaft zu Südamerika

Deutschland will den Beziehungen zu Lateinamerika neuen Schwung geben. Dazu beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin ein neues Regierungskonzept für die insgesamt 33 Länder in Mittel- und Südamerika sowie der Karibik.

Deutschland will den Beziehungen zu Lateinamerika neuen Schwung geben. Dazu beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin ein neues Regierungskonzept für die insgesamt 33 Länder in Mittel- und Südamerika sowie der Karibik. Mit den geänderten Leitlinien soll auf das wachsende wirtschaftliche und politische Gewicht von Staaten wie Brasilien oder Mexiko eingegangen werden. In Brasilien finden 2014 und 2016 auch die nächste Fußball-WM sowie Olympische Sommerspiele statt.

Das Konzept war in den vergangenen Monaten vom Auswärtigen Amt ausgearbeitet und dann von den anderen Ressorts abgesegnet worden. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bezeichnete die Entwicklung des südamerikanischen Kontinents als "eine einzige Erfolgsgeschichte". "Wir sollten klug genug sein, dabei zu sein, in unserem beiderseitigen Interesse." Westerwelle hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt Südamerika besucht.

Das bisherige Lateinamerika-Konzept der Bundesregierung stammte von 1995. Seither haben viele Staaten aus der Region international stark an Bedeutung gewonnen und werden von anderen Ländern umworben. Das neue Konzept soll auch dabei helfen, gegen Konkurrenz aus China oder anderen großen Industrienationen besser standzuhalten. Insgesamt hat die Region mehr als eine halbe Milliarde Einwohner.

In dem 64-Seiten-Papier heißt es, Deutschland müsse sich "aktiver engagieren", um in Süd- und Mittelamerika das Interesse an einer engen Partnerschaft mit der Bundesrepublik zu erhalten. Für die deutsche Wirtschaft sei Lateinamerika nicht nur wichtiger Produktionsstandort, sondern auch "stetig wachsender Absatzmarkt". Als eines der größten Probleme des Kontinents bezeichnete Westerwelle die Drogenkriminalität.

DPA
DPA