Reise durch Äthiopien Bundespräsident Gauck zeigt sich tief beeindruckt

Joachim Gauck besichtigt auf seiner Reise durch Äthiopien mehrere antike Gotteshäuser. Die Felsenkirchen haben es dem Bundespräsidenten besonders angetan.

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich am Dienstag tief beeindruckt von den Felsenkirchen im nordäthiopischen Lalibela gezeigt. "Hier haben die Menschen dem Felsen Form und ihrem Glauben Ausdruck gegeben", sagte der 73-Jährige am Ende eines Kurzbesuchs. Die Gotteshäuser stammen aus dem 12./13. Jahrhundert und wurden allesamt aus dem rötlichen Fels geschlagen. Seit 1978 gehören sie zum Weltkulturerbe der Unesco.

Gauck und seine Lebensgefährtin Daniel Schadt besuchten die beiden eindrucksvollsten der knapp ein Dutzend Gotteshäuser: Die kreuzförmige St. Georgs-Kirche (Bet Giyorgis) und die Welterlöserkirche (Bet Medhane Alem), die mit ihrer prachtvollen Fassade das größte Bauwerk des Komplexes bildet. Zu Ehren der Gäste wurde eine Zeremonie mit örtlichen Priestern und Tänzen veranstaltet.

Eine Mischung von verschiedenen Religionen

Die Kirchen waren von König Lalibela in Auftrag gegeben worden, der in seiner Heimat ein "neues Jerusalem" schaffen wollte, nachdem das Heilige Land 1187 von Muslimen erobert worden war. Heute sind sie einer der wichtigsten Wallfahrtsorte für die orthodoxen Christen in Äthiopien.

Am Nachmittag wollte Gauck in der Hauptstadt Addis Abeba Vertreter der Religionsgemeinschaften treffen. In Äthiopien ist etwa die Hälfte der rund 80 Millionen Einwohner äthiopisch-orthodox, rund 35 Prozent sind Muslime. Zudem gibt es zahlreiche Protestanten und einige Katholiken. Am Abend wollte der Bundespräsident einen Empfang geben.

DPA
ds/DPA