SPD-Konzept Robbe lehnt Freiwilligenarmee ab

Eine "freiwillige Wehrpflicht" will SPD-Chef Beck einführen. Nun bekommt er Gegenwind aus der eigene Partei: Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe, lehnt das Modell ab: es sei zu teuer und zu aufwendig.

In der Diskussion um die Zukunft der Wehrpflicht hat der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe (SPD), eindringlich vor den Folgen des SPD-Modells einer "freiwilligen Wehrpflicht" gewarnt. "Wer die Wehrpflicht einschränken oder abschaffen will, muss rechtzeitig über die Konsequenzen nachdenken", sagte Robbe der "Bild"-Zeitung.

SPD-Chef Kurt Beck hatte angekündigt, mit dem Konzept für eine reine Freiwilligenarmee unter formaler Beibehaltung der Wehrpflicht in den Bundestagswahlkampf im Herbst 2009 ziehen zu wollen.

Dazu erklärte der Wehrbeauftragte, eine Abkehr von der allgemeinen Wehrpflicht würde einen Umbau der ganzen Bundeswehr bedeuten: "Das würde zu erheblichen Belastungen der Soldaten führen", so Robbe weiter.

Eine Freiwilligen-Armee würde zudem nach der Überzeugung des Wehrbeauftragten erheblich teurer: "Die Erfahrungen in Italien, Spanien und Frankreich zeigen, dass dort viel mehr Geld für die Rekrutierung ausgegeben werden muss als bei uns."

Schließlich fürchtet Reinhold Robbe, dass das Interesse der Deutschen an der Bundeswehr ohne Wehrpflicht nachlassen würde. "Millionen von Männern haben Wehrdienst geleistet. Ich finde, der Wehrdienst ist der Kitt des gesellschaftlichen Solidarsystems", sagte Robbe.

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