Die neue Wehrmachtsausstellung in Berlin dokumentiert die Verbrechen des deutschen Militärs in Ost- und Südosteuropa in den Jahren 1941 und 1944. Auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern wird in der ehemaligen Margarinefabrik »Kunst-Werke« in Berlin-Mitte mit Fotos, Dokumenten und Toneinspielungen die Verstrickung und systematische Beteiligung deutscher Soldaten an der Ermordung von Zivilsten und dem Holocaust dargestellt. Während zur ersten, 1999 abgesetzten Ausstellung rund 1400 Fotos gezeigt wurden, kommt die neue Ausstellung mit weitaus weniger Bildern aus.
Die erste Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung hatten von 1995 bis 1999 mehr als 800 000 Besucher gesehen. Institutsleiter Jan Philipp Reemtsma setzte die Ausstellung ab, nachdem auf einigen wenigen Bildunterschriften Verbrechen sowjetischer Truppen als Taten der Wehrmacht ausgegeben wurden. Eine Historikerkommission erklärte, der Irrtum betreffe jedoch nicht die Kernaussage, dass die Wehrmacht systematisch an den Verbrechen Nazi-Deutschlands beteiligt war. In der neuen Ausstellung werden neben den Verbrechen auch Fragen des Völkerrechts sowie das Verhalten einzelner Soldaten dokumentiert.
Gegen die Ausstellung hatten viele ehemalige Wehrmachtsangehörige heftig protestiert. Bei Demonstrationen von Rechtsextremisten kam es auch zu gewaltsamen Ausschreitungen. In Saarbrücken wurde ein Anschlag auf die Räume der Ausstellung verübt.