
Erich Mende: Die neue Ostpolitik des SPD-Kanzlers Willy Brandt, die unter anderem die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze beinhaltet, ist umstritten – auch in den Regierungsparteien SPD und FDP. 1970 tritt Erich Mende, ehemals FDP-Vorsitzender und Vizekanzler, aus. Später wird er CDU-Mitglied. Weil es ihm einige Abgeordnete aus SPD und FDP gleichtun, verschieben sich die Mehrheiten im Bundestag. 1972 kommen SPD und FDP auf 248 Stimmen, die Opposition aus CDU/CSU ebenfalls auf 248. Brandt stellt daraufhin die Vertrauensfrage – mit dem Kalkül, Neuwahlen auszulösen. Die gewinnt er spektakulär.
© Sven Simon / Imago Images